Samstag, 31. Dezember 2011

Ein gesundes und erfolgreiches 2012 !!!

Einen "Guten Rutsch!" wünschen wir allen unseren Lesern.

Aber bitte nicht wörtlich nehmen! Auf den Straßen könnte es heute nacht zum Jahreswechsel glatt werden. Also passen Sie auf, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind. Lassen Sie im Zweifelsfall, besonders auch nach dem Genuß von Alkohol, Ihren fahrbaren Untersatz lieber stehen.

Und auch bei den neuen Batterien mit viel mehr Schwarzpulver sei Vorsicht angeraten. Vergessen Sie nicht: das ist Sprengstoff.



Feiern Sie mit Ihren Freunden und/oder Ihrer Familie im festlichen Rahmen und genießen Sie den Jahreswechsel. Unsere guten Wünsche begleiten Sie.

Wir hätten dann vielleicht noch gleich einen Tip für das nächste Silvester: Wer es urig bodenständig mag, der sollte den Jahreswechsel vielleicht mal im Bayerischen Wald verbringen.



Zwischen Weihnachten und Silvester sind im Bayerischen Wald, so wie hier in Lalling, die Neujahrsanblaser in den Wirtshäusern unterwegs, um den Gästen ein Ständchen aufzuspielen. Und besonders die älteren Semester sind geradezu außer Rand und Band.

Und auch in einem urigen Tiroler Gasthof, wie hier in Gerlos (Zillertal), lassen sich dann nach Silvester noch ein paar erholsame Tage verbringen. In den Alpen ist Schnee auf jeden Fall sicher.

Und von Gerlos aus ist es quasi nur einen Katzensprung nach Innsbruck, einer Station der Vierschanzen-Tournee.

Freitag, 30. Dezember 2011

Gartentagebuch Dezember

Am frühen Morgen: Wie Diamanten glitzern die Wassertropfen der Nacht in unserem rotblättrigen Fächerahorn.



Ganz anders als im letzten Winter: unser Garten ist schneefrei. Das Wetter vor dem Jahreswechsel: grau, nass, trüb.

Emsig unterwegs aber sind alle unsere Standvögel. Sie finden ausreichend Futter und die Männchen der Meisen sind sogar schon dabei, ihre Reviere abzugrenzen. Doch Januar und Februar, die eigentlichen Wintermonate, stehen uns noch bevor. Und in einigen Regionen auch in tieferen Lagen bis 300 Meter hat es heute nacht geschneit. Schauen wir mal, was uns die nächsten Wochen bringen.

Unsere Gartentipps durch den Jahreslauf und unser Garten-Blog mag dem Hobby-Gärtner sicher den ein oder anderen nützlichen Tipp zu geben.

Samstag, 24. Dezember 2011

Frohe Weihnachten !!!

Wie alljährlich mit unserer "Weihnachts-Karte" vom winterlich verschneiten Kallmünz in der Oberpfalz wünschen wir unseren Lesern, unseren Freunden und all unseren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.



Der Englische Gruß von Veit Stoß in unserer Lorenzkirche, die Verkündigung Mariens, der Mutter Gottes, sei segensreich auch für Euch und Sie.

Besucher-Rekord auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt



2,3 Millionen Besucher sollen es heuer ersten Schätzungen zufolge gewesen sein, die den Nürnberger Christkindlesmarkt besucht haben. Die Adventszeit war lang und die Temperaturen milde. Das hat sicher zu diesem Erfolg mit beigetragen.

Wir wünschen eine besinnliche Zeit

Und mit dem Abschlußbild, das tief verschneite Wildgerlostal in Tirol zeigend, nochmals Ihnen und Euch allen ein besinnliches und friedlvolles Weihnachtsfest.

Wir schließen in unsere Wünsche und Gebete die mit ein, die nicht mehr mit uns sind, und auch alle Menschen dieser Welt, denen ein friedvolles und sorgenfreies Fest nicht vergönnt ist. Ihnen allen brennt in unserem Fenster ein Licht.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Historia (VI) - Städtebilder



Pariser Impressionen - Re-Cut von Film- und Fotomaterial von ROLAND SCHMITT und FRANZ ROTH vom November 1991 - Ein Streifzug quer durch Paris, durch verschiedene Stadtviertel, vom noblen Ersten Arondissement bis zu gutbürgerlichen und Arbeiter-Vierteln. Wir erleben Bars und Bistros, die Gäste und die Menschen, die dort arbeiten. Ein Abstecher führt uns ins Kaufhaus Samaritaine und wir lauschen einem Drehorgelspieler am Centre Pompidou. Nobel-Boutiquen finden wir auf den Champs Elysees, von deren Ende am Arc de Triomphe wir einen Blick nach La Defense werfen. Wir erleben die Rush-Hour am Samstagabend nahe der Oper und die Nachtschwärmer auf dem Boulevard Haussmann. Paris mit zwar nicht allen, aber mit vielen seiner Facetten.



Brüsseler Impressionen - 1984 - Ich war im April in der Stadt, das Wetter teilweise sehr schlecht, nass und regnerisch. Bilder von der Grande Plce, dem zentralen Platz Brüssels und ein paar von den Brüsseler Alltäglichkeiten, etwa dem gnadenlosen Abriß historischer Stadtviertel zugunsten moderner Bürokomplexe. Gottseidank hat sich die belgische Hauptstadt da heutigentags wohl eines Besseren besonnen. Und natürlich darf auch Manneken Pis nicht fehlen, der wohl berühmteste Einwohner Brüssels (natürlich nur gleich nach dem König und der Königin!).

Freitag, 16. Dezember 2011

Historia (V) - Die Familie im Spiegel der Geschichte des 20. Jahrhunderts

Der junge Mann, dessen Rücken wir im Bild sehen ist 17 Jahre alt. Er ist Deutscher Jugendmeister in der 4x400 Meter Staffel und im Speerwurf. Ein austrainierter Leistungssportler. Und deswegen sehr heftig umworben bei der Musterung der Reserveoffiziersbewerber. Für ihn interessiert sich der General der Waffen-SS (links) und der Oberst der Gebirgsjäger (rechts). Ich bin froh, daß sich der junge Mann für die Offizierslaufbahn bei den Gebirgsjägern entschieden hat.

Bilder einer verführten und verratenen Generation

Der junge Mann ist mein Vater. Es ist das Jahr 1944 und es ist Krieg. Und Reserveoffiziere werden an der Front kämpfen. Sie haben vorzeitig das "Not-Abitur" gemacht (um die Laufbahn-Voraussetzungen zu erfüllen) und sie werden eine "Schnell-Bleiche" von 6 Wochen erfahren, zu Fähnrichen befördert werden und als Zugführer in den Einsatz gehen.

Mit seiner Entscheidung für die Gebirgsjäger ist meinem Vater zwar nicht der Kampfeinsatz erspart geblieben, aber wahrscheinlich der Einsatz in der Normandie. Denn sein Klassenkamerad rechts im Bild erlebte den D-Day und wurde schwer verwundet. Womit er sozusagen noch "Glück" hatte, denn er hat es überlebt.

Mein Vater geriet nach schweren Gefechten, bei denen er auch verwundet wurde, beim Linderhof, dem Traumschlößchen des Bayerischen Märchenkönigs Ludwig II., in amerikanische Gefangenschaft. Und hat in der Folge die Lager aller Westalliierten "durchgemacht", war auch französischer und bitischer POW (Prisoner of War). Denn die Zuständigkeiten wechselten immer mal. Er überlebte das Lager Bretzenheim bei Bad Kreuznach und flüchtete schließlich im Rheinland aus einem britischen Lager.

Denn er wollte nur noch eines: endlich wieder nachhause!

Eine Liebe in den Zeiten nach dem großen Krieg

Der Krieg war vorbei, aber die Not noch nicht zu Ende. Die Versorgung mit Lebensmitteln war in den Städten schlecht. So auch in Pirmasens. Sogenannte Hamsterfahrten führten die Städter aufs Land, um sich bei den Bauern mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Oft weit führten diese Fahrten. Und so kam mein Vater in den Hunsrück, wo er meine Mutter kennenlernte.

Aus dem attraktiven jungen Ex-Offizier und der hübschen Bauerntochter wurde schnell ein Paar.

Und aus dem jungen Liebespaar dann 1951 ein Ehepaar, dem es vor zehn Jahren vergönnt war, seine Goldene Hochzeit zu feiern.


Die literarische Verarbeitung einer verlorenen Jugend

Oskar (Oss) Kröher, wie auch sein Zwillingsbruder Heinrich (Hein, Heiner) Schulkamerad meines Vaters, schildert in seinem Buch "Ein Liederleben - Eine Jugend im Dritten Reich" eindringlich die Erlebnisse der Generation unserer Eltern. Mehr als lesenswert.


Zum zweiten Mal in einem Weltkrieg

Jahrgang 1894. Schon das Inferno des Ersten Weltkrieges hat dieser Jahrgang erlebt. Und mit Glück überlebt. Dem Unteroffizier Dreher rettete bei Verdun der neue Stahlhelm das Leben, der die lederne preußische Pickelhaube mit feldgrauem Überzug gerade abgelöst hatte.

Und im doch schon etwas fortgeschrittenen Alter holte man ihn für den Frankreich-Feldzug erneut zu den Waffen. Und es sollte dabei auch keine Rolle spielen, daß dann bei Stalingrad der älteste seiner Söhne auf dem Weg zum Verbandsplatz vermißt wurde und sein Schicksal bis heute ungeklärt ist. Ein rücksichtloses, menschenverachtendes und verbrecherisches Regime stellte sie alle in seinen Dienst. Ob jung ob alt. Bis zum Untergang.

Bleibende Traumata

Mein Vater hat über seine Erlebnisse im Krieg nie viel gesprochen. Nur in Andeutungen. Auch über Bretzenheim nur, daß Mitgefangene zuhauf am Hunger und an Cholera verstarben. Dieser Generation hat auch noch niemand bei der Verarbeitung ihrer Kriegs-Traumata geholfen. Es hat ihn wenig begeistert, daß sein Sohn 1973 nach dem Abitur und der Einberufung zum Wehrdienst dann ausgerechnet Offizier der Bundeswehr werden wollte (er selbst hatte 1955 bei der Wiederaufstellung deutscher Streitkräfte das Angebot der Einstellung im Dienstgrad Hauptmann ausgeschlagen).

Und heute?

Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg sind wieder deutsche Soldaten im Einsatz, erbringen einen hohen Blutzoll und kehren traumatisiert aus dem Einsatz zurück.

Sie, ihre Angehörigen und ihre Hinterbliebenen erfahren kaum mehr Beachtung und Zuwendung als die Generation unserer Väter und Großväter. Dieser Krieg heute ist weit weg.

Und deshalb mein Appell, gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, diejenigen in unsere Wünsche und Gebete einzuschließen, die das höchste Fest der Christenheit im gefährlichen Dienst am Hindukusch verbringen müssen (ja, Weihnachten ist nämlich entgegen der unsäglichen Werbe-Kampagne eines Elektronik-Großmarktes keine Veranstaltung, bei der der "Sieg" durch die Anzahl der Geschenke unterm Christbaum entschieden wird!).

Historia (IV)

Sogenannte "Killerspiele" gab es 1987 noch keine, aber mit Spielzeug-Pistolen zielten und ballerten die "Kids" auch damals schon (die hießen anno dazumal aber landläufig noch "Kinder", "Bengel" oder "Plagen", Denglisch war noch nicht so in Mode). Und die "Killerspiele" der damaligen Zeit auf dem Spielplatz oder "auf der Gass" nannten sich noch "Cowboy und Indianer". Oder die Jungs spielten Jerry Cotton auf Gangsterjagd. Und die Computer-Spiele damals (ja, es gab schon welche! Tetris z.B. seit 1984) waren noch richtig harmlos.

Aber Wirtschafts-Krisen waren auch schon an der Tagesordnung. Ganze Regionen waren betroffen. Auch das Saarland.

Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte noch in Betrieb als Saarstahl GmbH. Ende der 80-er Jahre. Die Stahl-Krise war bereits im Anmarsch, denn damals schon rauchten viele der Essen und Schlote schon nicht mehr.

Protestiert und demonstriert wurde auch. Und auch Demos gehörten zu meinem Metier wie der Sport.

Polizei-Einsatz gegen Demonstranten bei der Protest-Kundgebung gegen die Verleihung der Ehrendoktor-Würde der Universität Erlangen an Henry Kissinger am 19.03.1988 auf dem Erlanger Schloßplatz.

Paßt nun zufälligerweise zum heutigen Tag mit Orkantief Joachim: Sturmschäden im Pfälzerwald bei Pirmasens an der Bundesstraße B10 im Frühjahr 1990 nach den Orkanen Vivian und Wibke.

Dieses Foto hat nun seine historische Bedeutung nicht nur zum Thema Mülltrennung oder Müll-Flut in den späten 80-ern, sondern einen speziellen Bezug zu Nürnberg. Und zwar wegen der Tengelmann-Tüte. Denn heutigentags gibt es im weiten Umkreis keine Tengelmann-Märkte mehr.

Und auch das letzte Bild bezieht seine Bedeutung aus einem kleinen Detail: Auch das Bavarian American Hotel neben dem Grand Hotel am Hauptbahnhof gibt es nicht mehr. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Krieges wurde die US-Präsenz in Nürnberg (ehedem eine bedeutende US-Garnison) aufgelöst.

Zum Abschluß ein paar "Nürnberger Alltäglichkeiten" von dieser Woche, die auch zeigen, wie es heute beim Grand Hotel aussieht. Subjektiv empfunden hat der Verkehr in den letzten 20 Jahren doch ziemlich zugenommen.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Historisches (III)

Zu dem Thema historisches Bildmaterial gehört natürlich auch die Fotografie selbst. Die Gerätschaften, die Foto-Apparate, aber auch die Fotografen. Das im Bild links, das bin ich. Im Jahr 1980. Und das, was um meinen Hals hängt ist eine Canon F-1. Die war in den Siebzigern und frühen Achzigern zusammen mit der Nikon F2 die führende Profi-Kamera. Und sie war meine erste Profi-Kamera. Denn auf Nikon umgestiegen bin ich erst 1984. Und zwar aus dem Grund, weil Canon den Chrom-Überwurfring der FD-Objektive abgeschafft und durch ein "klassisches" Bajonett ersetzt hatte. Und die Mehrzahl der Objektiv-Gehäuse plötzlich nicht mehr aus Metall sondern aus Kunststoff waren. Dem gegenüber aber war ich seinerzeit sehr mißtrauisch in Bezug auf Robustheit und Langlebigkeit.

Das Bild rechts zählt noch nicht so ganz zu dem Kapitel "historisch". Das ist "erst" aus dem Jahr 2000. Aber da ist die Nikon F2 noch im Gebrauch. Und zwar immer noch vorzugsweise benutzt, auch wenn da seit 1990 schon eine elektronische F4-E mit in der Fototasche war. Aber Bilder von der Kamera selbst, die gehören ohne Zweifel in einen gut sortierten historischen Stock. Mal ganz abgesehen davon, daß meine persönliche "Traum-Kamera" getreu dem Baukasten-Prinzip, alles Neue an alles Alte anflanschen zu können (und umgekehrt) immer noch eine - modifizierte - F2 ist.

Alltag, Familie und Urlaub anno dazumal

Die Suche in und nach alten Familien-Alben oder Bilder-Sammlungen wird im Regelfall die Basis sein für den ersten Aufbau eines eigenen historischen Archivs.

Familienbilder und Urlaubs-Schnappschüsse sind interessante Zeitzeugen vergangener Epochen. Gerade die Amateur-Schnappschüsse verraten viel über die Zeit und ihr Lebensgefühl, zu denen sie entstanden sind.

Und wenn man sie mit einem unitären Keyword in den IPTC-Daten versieht (am besten eine bestimmte Buchstaben- und Zahlen-Kombination), dann kann man in seiner Bilddatenbank die Vita eines Menschen oder eines Paares dokumentieren, so wie ich es mit der Lebens- und Liebes-Geschichte meiner verstorbenen Eltern getan habe..


Pfalz-Bayerische Historia

Der Bursche rechts im linken Bild, das ist mein Opa väterlicherseits. Links neben ihm sein Bruder. Zwei Pfälzer im Pfälzerwald. In bayerischer Alltagstracht. Wie das? Nun denn, Bayern und die Pfalz haben eine 600-jährige gemeinsame Geschichte. Und nach dem Wiener Kongreß bis nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz war die linksrheinische Pfalz ein Teil Bayerns. Geboren wurde mein Großvater noch als Untertan des Königs von Bayern. Wobei: Untertanengeist besaß der Opa so rein garnicht!

Und als Pfälzer in Bayern habe ich natürlich die Tracht im Fundus.

Die Girls der Siebziger

Sie sind eigentlich dran "schuld", daß ich schon mit 17 zum Fotoapparat gegriffen habe, die Mädchen der "Wilden Siebziger". Drum ihnen nochmal eine "Hommage à la Beauté".

Schließen wir den Kreis zurück zu den Gerätschaften. Mit einem Foto von 1984, zeigend meine Nikon F3 und meine Seagull, die zweiäuguge chinesische 6x6-Spiegelreflex, ein Rollei-Nachbau, den ich heute noch besitze.


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Dienstag, 13. Dezember 2011

Kinder in Ostafrika



Alexander Baumbachs Reportage über das Projekt von Anne-Sophie Rettel und des Wittenberger "Afrika Hilfe e.V." gehört zum Besten und Beeindruckendsten was ich seit langer Zeit gesehen habe. Alexander zeigt uns menschliche Bilder von großer Eindringlichkeit und Intensität.

Lesen Sie mehr (einschließlich Spenden-Adressen) direkt auf YouTube und auf seinem Blog bzw. bei DCRC.de.

Historisches Bildmaterial vermarkten (zweiter Teil )



Ich möchte meine interessierten Leser nicht allzu lange auf die Folter spannen und deshalb den zweiten Teil meiner Abhandlung zur Vermarktung historischen Bildmaterials publizieren.

Foto links: Luftballon-Verkäuferin auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt. Aufnahme von 1980 mit Canon F-1 und FD 2,8/28 mm auf Kodachrome 64.

Wie werden historische Fotos verwendet?

Das ist die erste Frage, die man sich stellen muß, wenn man in dieses Segment einsteigt.

Daß Schulbuch- und Lexika-Verlage hierfür Abnehmer sind, das weiß ich seit meinem Einstand bei Keystone im Januar 1986.

Und da sind wir bereits bei einem Vertriebsweg. Der Keystone Pressedienst ist bekannt für seine umfangreichen Bestände historischen Bildmaterials.

Und ebenso trifft dies auch auf die Bildagentur des Süddeutschen Verlages zu.

Und bei beiden bin ich mit historischen Beständen vertreten. Auch mit solchen, die "zu ihrer Zeit" mal News-Fotos waren.

Und für den editoriellen Sektor und Advertising (ähm: Werbung) habe ich meine Bilder natürlich auch in meiner eigenen Bilddatenbank auf dem Mecom-Portal.

Postkarten, Foto-Artikel, T-Shirts, Mousepads, Tassen, Poster, das ist ein weiterer Markt. Um den zu bedienen präsentiere ich meine Historia auf einschlägigen Vertriebs-Plattformen wie RedBubble, Imagekind oder FineArt America und in meinem Webshop bei pictrs.com.

Menschen und Alltag, auch bei historischen Fotos die absoluten Renner

Paris im Januar 1986. An der Place de la Bastille. Sonnenschein und frostige Kälte. So war das Wetter. Ich war in Paris, um typisches Lokalkolorit einzufangen. In Schwarzweiß. Ausgerüstet mt einer einzigen Nikon F2 und einem einzigen Objektiv, dem 55-er Micro Nikkor und Gelb-Grün-Filter. In der Kamera Ilford HP5. Und das war ausreichend für szenische Street-Photography wie dem Schnappschuß des Verkaufsstandes für Waffeln und Barbe à Papa.

Auch die Reise im November 1991 galt szenischem und typischem Pariser Lokalkolorit.

Die aus der Metro-Station kommenden Nachtschwärmer oder die im Mantel im Freien sitzenden Gäste des Cafés auf dem Boulevard Haussman sind typisch dafür.

So en passant möchte ich noch darauf hinweisen, daß das keine heimlichen Schüsse sind.

Den die Metro-Treppe hochkommenden jungen Leuten habe ich ein freundlich fragendes "Vous permettez?" zugerufen und mich dann hinterher noch eine Weile mit ihnen unterhalten. Wer ich bin, wo ich herkomme und was und warum ich hier so rumknipse.

Und die Kaffeehaus-Szenerie, die ist tatsächlich komplett inszeniert. Da habe ich allen beteiligten Akteuren einschließlich des Kellners meine Idee erklärt und sie gefragt, ob sie mitmachen. War ein richtiges kleines Shooting. Neugierig beobachtet von drinnen.

Diese nächtlichen Pariser Aufnahmen entstanden mit einer Nikon F4-E, dem 2,8/20 mm Nikkor und Kodachrome 200.

Fashion & Beauty

Das Foto oben habe ich 1982 für eine Boutique in Saarlouis gemacht. Und solche Bilder kann man nach gut dreißig Jahren ruhig mal wieder aus dem Schuh-Karton holen. Zum Teil ist ja manches, was damals en vogue war, auch heute wieder modisch "in". Und auf jeden Fall waren die Girls damals so sexy, daß sie auch heute noch ankommen. In meinen Augen besser, als viele der heutigen geleckten und gelackten und perfekt ausgeleuchteten People-Shots.

Montag, 12. Dezember 2011

Packen Sie Ihre alten Kontaktbögen aus

Packen Sie doch Ihre alten Kontakt-Bögen mal wieder aus. Speziell, wenn die schon mehr als zwanzig Jahre auf dem Buckel haben. Denn dann ist es lohnenswert, sein physikalisches Bildarchiv mal wieder zu flöhen. Besonders wir lebensälteren Fotografen haben ja im Laufe der Jahrzehnte unseres Schaffens einen wahren Fundus an Werken auf Zelluloid gebannt. Und die sind nicht nur viel zu schade, in Archiv-Kästen zu verstauben, nein, die gewinnen auch an Wert. Je älter sie werden. Denn diese Fotos haben einen (wachsenden!) Markt. Denn derweil die klassische Stock-Fotografie infolge der Inflation der Bilder (bedingt durch die digitale Fotografie) wohl kaum noch ihren Mann ernähren kann, bleiben historische Fotos wertstabil.


Erinnern Sie sich noch an den Mini-Rock?

Er war die modische Revolution der 60-er Jahre und auch in den frühen Siebzigern zeigten die Mädchen "Beine bis zum Hals". Er ist ein Stück Zeit-, Kultur- und Mode-Geschichte. Er gehört mit zu den Sinnbildern des Aufbegehrens gegen den "Muff von tausend Jahren" und zu den Sinnbildern von Freiheit, Freizügigkeit und Lebensfreude. Kniestrümpfe und Minikleid, der absolute modische Renner damals. Dürfen in keiner gut sortierten Foto-Sammlung fehlen. Klar, daß ich das auch im Fundus habe.

Und das Cord-Sofa, das ist so ganz nebenbei auch ein Stück Zeitgeist gewesen. Wohnkultur von damals. Und sollte deswegen als Keyword in den IPTC-Daten nicht fehlen. Und auch diese altmodische Tischlampe im linken Bild. Nicht nur der ausgesprochen attraktive Busen der jungen Frau.

An idyllischen Waldweihern, an idyllischen Locations im Pfälzerwald war ich "anno dazumal" die Freiluft-Saison über mit meinen Models unterwegs. Den Einfluß von David Hamilton und seinen Weichzeichner-Bildern erkennt man auch in meinen Arbeiten. Aber auch den von Helmut Newton oder David Bailey. Fotografen hatten und haben immer große Namen als Vorbilder, denen sie nacheifern. Das ist keine Frage. Hauptsache, man entwickelt dennoch einen eigenen Stil, eine eigene Handschrift.


Zeitgeschichte im Bild

Auch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war durchaus reich an bedeutsamen historischen Ereignissen.

Gut, wenn man bei dem ein oder anderen davon dabei war. Ich war "damals" aus aktuellem Anlaß dabei gewesen. Das waren damals alles News-Fotos.

Und heute nun ist der denkwürdige 11. November 1989, der erste Samstag der Reisefreiheit, das erste Wochenende nach dem Fall der Mauer, die unzähligen Wartburgs und Trabants, die über die innerdeutsche Grenze strömten, um Stuttgart, Hamburg oder München zu sehen, eines der bedeutendsten Ereignisse der neueren deutschen Geschichte. Die DDR ist Geschichte und die "Bonner Republik" hat sich verändert. Zugegeben, nicht immer zum Besten.


Alte Stadtansichten

Gerade die Reise-Fotografie "veraltet" schnell. Kleidung von Passanten, Auto-Modelle, die es heute vielleicht noch auf dem Gebraucht-Markt gibt, das sind verräterische Indizien.





Gleichwohl sind auch die älteren Reisefotos nichts, was man "in die Tonne treten" muß. Nein, im Gegenteil, sie sind beliebte Postkarten- und Poster-Motive.

Und wie vermarkten?

Wir sind mit diesem Bildmaterial in einem Nischen-Markt. Einem lukrativen. Wenn wir unsere Zielgruppe an Verwendern finden.

Und das möchte ich - ein bißchen Spannung muß schon sein - dann noch einem zweiten Artikel vorbehalten.

© Franz Roth
- Alle Model-Fotos mit schriftlichem Release -