Dienstag, 9. Februar 2010

Foto-Objektive an Camcordern nutzen

Mit dieser Frage beschäftigt sich irgendwann jeder Video-Filmer, der auch Foto-Objektive in seinem Fundus hat.

Es gibt am Markt dazu käufliche Adaptersysteme. Meist schweineteuer und sicher nicht geeignet für Leute mit preiswerten Cams. Denn ein Adapter für 800,-- oder 900,-- Euro für eine 400-Euro-Cam wäre schon die wahre Lachnummer.

Doch wer etwas handwerkliches Geschick hat, der kann sich seinen Adapter auch selbst bauen. Zum Beispiel unter Nutzung eines Zwingenrings oder eines Balgengeräts. Auf der einen Seite das Objektivbajonett für die Optik, auf der andern das passende Einschraubgewinde für das Filtergewinde des Camcorders.

Das Grundprinzip ist einfach:
Das optische System Foto-Objektiv projiziert sein Bild auf eine Mattscheibe, von der die Video-Cam es abfilmt.

Was sich vom Prinzip her so einfach anhört, verlangt allerdings nach präziser Feinmechanik. Die Position der Mattscheibe muß exakt sein. Sinnvollerweise montiert man (wenn man nicht wie ich das Noflexar mit Pistolengriff benutzt und so die Cam belastungsfrei hält) das Ganze auf einen Schlitten (etwa von einem Balgengerät). Denn die Plastikgewinde an den Cams halten kaum irgendeine Belastung aus.

- Infos für Selberbauer

Und wozu das Ganze?

Zum Beispiel dafür:



Siehe auch:

- Fototechnische Anachronismen?
- 50 Jahre Nikon SLR-Kameras

13 Kommentare:

  1. sag mal...hat deine sony camcorder wechselobjektive bzw. woran hast du das novoflex adaptiert.

    die lichtstärke ist ja auch nicht gerade berauschend, hat das novo nicht gerade mal 5,6 als größte blende.

    dieses monstrum auch noch ruhig zu halten, ob mit oder ohne stativ, ist auch nur was für extrem puristen !

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  2. sag mal...hat deine sony camcorder wechselobjektive bzw. woran hast du das novoflex adaptiert.

    Na, wie gesagt: Adapterring, der ins 30-mm-Filtergewinde der Sony paßt, im Tubus eine Mattscheibe eingebaut und justiert. Das ist die eigentliche Tüftelei. Weil darauf die Fokussierung des Kameraobjektivs erfolgen muss.

    Hilfreich: http://www.jetsetmodels.info/news.htm

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  3. dieses monstrum auch noch ruhig zu halten, ob mit oder ohne stativ, ist auch nur was für extrem puristen !

    Zwei Stative. Pi-Griff (hat Stativgewinde)auf Dreibein (Kopf frei beweglich, Stativ stabilisiert nur das objektiv). Führung (und weitere Stabilisierung) mit Schulterstativ.

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  4. Übrigens verwunderlich, daß noch kein Cam-Hersteller (im Consumer-Bereich) das Prinzip der Beaulieu-Filmkameras sich zunutze gemacht hat, ganz richtig Wechseloptiken einsetzen zu können. Aber das geht mit den Plastikgehäusen wohl eben nicht.

    Deshalb gibts da nur ein paar einschraubbare Weitwinkelvorsätze und Telekonverter.

    Siehe auch: http://www.wittner-kinotechnik.de/katalog/16_pro8/index.php

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  5. Das Noflexar war und ist ein Spezialisten-Objektiv. Auch und gerade an einer D-SLR oder einem Camcorder sind die aber unübertrefflich (trotz der geringen Lichtstärke). Die Fokussierung über den Pistolengriff ist (meine bescheidene Meinung) das Beste, was es gibt.

    Aber heutzutage ist ja alles elektronisch und mit AF. Schade, daß die Produktion dieser Leckerbissen eingestellt ist. Genauso schade, daß (s.o.) Beaulieu keine Videokameras baut.

    Homepage von Novoflex

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  6. Warum eigentlich Eigenbau?

    Ein Letus beispielsweise (mit Umlenkung über Spiegel und Pentaprisma für ein seitenrichtiges und aufrecht stehendes Bild) geht bei lockeren US-Dollar 3.999,-- los.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

    Und wer je mit einer alten zweiäugigen 6x6 mit Lichtschachtsucher gearbeitet hat, dem macht die "verkehrte Welt" im Sucher oder auf dem Display auch keine unüberwindlichen Probleme.

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  7. hallo franz, einige leser haben mir geschrieben das dein foto mit dem adaptierten novo ein fake ist...bzw. du hast sie nur mal eben lebeneinander gelegt...stimmt das ?

    ich btte um aufklärung !!

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  8. Sie können Dir höchstens geschrieben haben, sie vermuten, es sei eines. Weil sie es nämlich nicht wissen. Dazu müssten sie die Gerätschaft nämlich höchst persönlich in Augenschein genommen haben.

    Soviel dazu. Vermutungen sind noch lange keine Fakten.

    Und wenn sie es denn meinen, dann sollen sie es doch hier schreiben.

    Das Noflexar ist montiert.

    Meine Konstruktion funktioniert aber zugegebenermaßen noch nicht g'scheit. Die Mattscheibe z.B. passt noch nicht maßgenau (da kommt's auf weniger als einen Millimeter an). Und, und, und. Der Teufel steckt halt im Detail.

    Ich und der "Bastler", der das für mich macht bzw. mir hilft, wir hoffen, daß wir das noch richtig funktionsfähig in die Gänge kriegen.

    Denn ansonsten geht es mir mit diesem "Experiment" auch noch darum, zu zeigen, was im Gerätebau sinnvoll wäre, nämlich "Baukastensystem", die es ermöglichen, Vorhandenes zu verwenden und nicht ständig neue Gerätschaften kaufen zu müssen.

    Das mag zwar nicht so ganz im Sinne der Hersteller sein (die wollen ja immer neue Produkte und ganze Ausrüstungen verkaufen) und deswegen muß man sich da alles mühsam zusammensuchen (und die Firmen, die so was fertig anbieten sind logischerweise teuer). Aber es ist "nachhaltig" und "ressourcenschonend" (nicht nur im Portemonnaie).

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  9. @ Franz:
    bzgl. deiner Angaben zu den Preisen von Letus Adaptern war wohl eher der Wunsch der Vater deiner Ausführungen.
    Der Letus 35mini für die Paupel-Camcoder ;-) steht mit 799 Dollar auf der Liste!
    Letus Adapters

    Die meisten guten Objektive dürften mehr kosten als ein 400-Euro-Camcorder.
    Mehr ist dazu nicht zu sagen! ;-)

    Die Kette ist so stark wie das schwächste Glied.

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  10. @ Peter:

    Die meisten guten Objektive dürften mehr kosten als ein 400-Euro-Camcorder.

    Das ist genau der Punkt!

    Denn, wenn man solche guten Objektive hat, dann will man die auch an allem einsetzen können, was ein optisches System braucht. Das ist doch genau das, worum es geht.

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  11. Novoflex waren seinerseits mal richtig teuer. Mittlerweile bekommt man die sehr guenstig auf Ebay.

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  12. Ja, Michael, der Preisverfall ist horrend. Dabei sind es wirklich Super-Optiken. Die auch demontiert locker in die Fototasche oder den Rucksack passen. Wer eines hat, der sollte es behalten. Durch die einfache optische Konstruktion haben die eine exzellente Bildqualität.

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