... jedenfalls nicht in Frankreich. Und ich weiß, warum ich neuerdings auch wieder eine Analoge im Reise-Gepäck habe.
Ein interessantes Erlebnis von heute:
Ich erhalte einen Anruf von der Bildredaktion eines Buchverlages in Paris. Es geht (u.a.) um das folgende Bild, das ich als JPEG (Stufe 8) in meiner Datenbank habe. Mit 3.500 Pixel lange Seite.
Chateau Suscinio, Bretagne, Frankreich, Morbihan, Halbinsel Rhuys, ehemaliger Sommersitz der bretonischen Herzöge SPECIAL: TB-COVER
Und dieses Foto ist ggf. auserkoren, ein Titelbild auf einem Buchcover zu werden.
Also kommt die Frage, ob ich anstatt eines JPEG davon auch ein TIFF habe. Habe ich nicht, aber das Dia habe ich. Sogar ein Kodachrome 64. Ich schlage also vor, das Dia nochmal zu scannen. Gesagt, getan. Fast, jedenfalls. Denn erstmal muß ich das richtige Dia im (analogen) Archiv recherchieren.
Ist insofern kein allzu großes Problem, als ich nach einem relativ einfachen aber effektiven Karteikarten-System alles in alphabetischer Reihenfolge sortiert habe.
Auch KB-Dias in DIN-A6-Acetat-Hüllen eingetütet. Also ab damit zum Filmscanner und das TIFF generiert. TIFF gibt gewaltige Dateien.
Man hat mir die Zugangsdaten für einen FTP-Server gegeben. Also das Bild mittels File Transfer rübergeschoben. Dauert bei TIFF.
Nächstes Telefonat:
Ja, das TIFF paßt. Aber, wenn's ohnehin ein Dia ist, ob ich das nicht noch zusätzlich mit der Post (natürlich via Air Mail) schicken könne. Falls man an der Farbe oder der Gradation noch was machen wolle, habe man lieber das Original-Dia und digitalisiere das selbst, anstatt an einer Datei rumzupfriemeln.
Klar, Dia wird mit einigen anderen zur Auswahl eingepackt. Schön, daß ich noch DIN-B4-Polsterkuverts habe. Was ich nicht mehr habe, das sind diese grünen Zoll-Aufkleber. Die, wo man draufschreibt "Press photographs, no commercial value". Aber die gibt's ja bei der Post und da muß ich wegen der Luftpost sowieso hin. Und Einzustellung auch noch. Wird ganz schön teuer.
Aber, das ist alles nicht so wild, denn das wird bezahlt, angefangen bei der Downloadgebühr für das JPEG, von der Archiv-Recherche übers Scannen bis zum Versand als Datei und per Post. Nach meiner Preisliste. Gar kein Thema.
Ach ja, ganz zum Abschluß erfahre ich noch was ganz Interessantes:
"Les bases d'images pour nous sont seulement les vitrines pour la recherche."
Was heißen will: Bilddatenbanken benutzt man zwar zur Recherche, quasi als "Schaufenster" des Angebotes, aber eigentlich bevorzugt man immer noch Dias. Vorzugsweise Mittelformat. Ich fühle mich geradezu zurückversetzt ins letzte Jahrhundert ...
Ähnliches:
- Die zwei Seiten der Medaille ...
Der tödliche Furz
vor 1 Woche
ich hoffe sie bezahlen dir die arbeit franz.
AntwortenLöschennatürlich nehmen die noch gerne mal ein dia,besonders wenn sie einen "dummen "finden der es ihnen noch einscannt und in DIN-A6-Acetat-Hüllen eingetütet, das ganze dann per post alles schön brav versendet.
pech ist nur wenn sie dir nach 3 monaten schreiben ( aber erst nach dem du nachgefragt hast ) das sie das dia doch nicht verwenden werden.
aber danke für ihre bemühung.
nein danke mein lieber....film ist tot, toter gehts nicht.
ein verkauftes dia im jahr dreht die zeit nicht zurück, du lebst zu sehr in der vergangenheit franz....wach auf !!
Die Arbeit, ich sagte es, wird bezahlt. Nach den Sätzen meiner Preisliste "Sonstige Leistungen". D.h. eine Archiv-Recherche kostet pro angefangene Stunde 43,-- Euro und das Scannen eines Bildes kostet 26,-- Euro. Und bei analogem Versand zuzüglich Versandkosten. Da bleibe ich also nicht auf Kosten sitzen. Ganz unabhängig von einer tatsächlichen Verwendung.
AntwortenLöschenEs geht auch nicht um "das eine Dia im Jahr". Es geht eigentlich gar nicht um das Dia selbst.
Es geht eigentlich um die Frage, ob Stock-Fotografie nur noch und ausschließlich digital ist. Und zwar, ob die Aufnahme nur noch digital sein darf, soll oder kann.
Und es geht im ganz Speziellen auch um das Thema Reisefotografie. Ein Gebiet also, wo ich ja selten unter dem Zeitdruck stehe, daß das Bild schnell verfügbar sein muß.
Siehe auch: Artikel auf meinem Natur-Blog und bei Wordpress
Da hast Du ja nen Glueckstreffer gelandet. Wie oft kommt sowas denn noch vor? Ich kenn das eher anders rum, Sobald ich nur annaehernd das Wort Film oder DIA in die Unterhaltung mit Kunden einbaue kommen sofort Kommentare wie z.bsp. "Wir zahlen aber nicht mehr" ...
AntwortenLöschenDas ist übrigens eine Entwicklung, die ich nicht alleine konstatiere.
AntwortenLöschenEine ganze Reihe von Kollegen, auch die Inhaber von kleinen und mittelständigen Agenturen, schildern, daß die Inflation der digitalen Bilder immer dann, wenn es um "das andere Bild" geht, zu der Frage führe: "Haben Sie denn da nichts unter Ihren Schätzchen?"
Das meint: "Haben Sie denn da nicht noch was in Ihren Archivschränken?"
Und wer, wie ich, ein gewachsenes Archiv mit rund einer halben Million Dias und Negativen sein eigen nennt, der hat natürlich.
Was sind dagegen meine 25.000 online bei Mecom verfügbaren Digitalfotos.
Hallo, Michael,
AntwortenLöschenwenn mir jemand sagt, er bezahle nichts für Scannen oder analogen Versand, dann sage ich: "Dann kriegen Sie das Bild halt nicht."
Wenn der Kunde dann sagt: "Dann halt nicht!", dann habe ich zwar Pech gehabt, aber auch nicht unbezahlt gearbeitet.
Das ist das gleiche, wie bei Downloadgebühren oder Ausfallhonoraren. Es ist eine Mentalität zu beobachten, daß man sich einfach bedienen könne, dann nach Gusto entscheidet, ob man was nimmt, es dann aber doch nicht tut.
Ich habe schon einigen CvD's oder Bildchefs deutlich gesagt, daß sie es eben bleiben lassen sollen, wenn ihnen meine Konditionen nicht passen. Und in meinen IPTC-Daten steht, deutlich lesbar beim Preview, daß meine AGB gelten.
Nochmal @ Michael:
AntwortenLöschenWir müssen uns doch darüber im Klaren sein, daß wir - genau wie unser Kunde - Unternehmer sind und nicht billige Arbeitskräfte, denen man die Konditionen diktiert.
Wozu hätte ich sonst AGB und Preislisten, wenn ich mich selbst icht daran halte?
Im Zweifelsfall lasse ich lieber mal was "sausen", bevor der Kunde denkt, er setze ja ohnehin seine Konditionen durch. Der Auftraggeber muß mich als gleichwertigen Partner akzeptieren, nicht mich für einen "Befehlsempfänger" halten.
Wozu hätte ich sonst AGB und Preislisten, wenn ich mich selbst icht daran halte?
AntwortenLöschenEs muß natürlich heißen (blöde Tastatur!):
Wozu hätte ich sonst AGB und Preislisten, wenn ich mich selbst nicht daran halte?
Aber noch was:
Es wird dann ja allzu gerne gesagt: "Draußen vor der Tür stehen tausend Amateure, die das zu dem und dem Preis machen."
Da kann ich nur sagen: "Dann nehmen Sie doch die tausend und sehen mal, ob die Ihnen auch übermorgen noch das bringen, was Sie haben wollen!"
Da kann ich nur sagen: "Dann nehmen Sie doch die tausend und sehen mal, ob die Ihnen auch übermorgen noch das bringen, was Sie haben wollen!"
AntwortenLöschenAuch dazu noch was:
In meiner "Jugendzeit" habe ich ja viel für den Stern gearbeitet. Ich hatte da mal ein telefonisches Briefing für einen Auftrag. Und der Kollege in der Bildredaktion fängt erst mal an, mir zu verklickern, welche Einzelmotive er gerne hätte. Welche Stimmung und so. Ich lausche "andächtig". Bis er plötzlich sagt: "Mein Gott, was erklär ich dir denn hier? Du bist Profi, du weißt doch, was ich will!"