Bedeutendster Kirchenbau des süddeutschen Barock
Die Kirche des Prämonstratenserklosters Speinshart in der Oberpfalz (Landkreis Neustadt am Kulm) ist das wahrscheinlich bedeutendste Sakralbauwerk des süddeutschen Barock.
Der reiche Stukkaturenschmuck von Carlo Domenico Lucese ist nicht, wie sonstige einheimische Stuckarbeiten in Gips ausgeführt, sondern aus Sand und Kalk geformt und mit Kalk überzogen worden. Einen weiteren besonderen Schmuck der Kirche bilden die originellen und reich verzierten Wangen der Betstühle, die in gedeckten Farben gut mit der farblichen Ausgestaltung des Hauptschiffes harmonieren.
Geburtshaus Theresia Neumann, Konnersreuth
Die Stigmatisierte von Konnersreuth - Das umstrittene Seligsprechungsverfahren der Therese Neumann - Schon die Geburt der Schneiderstochter Therese Neumann aus Konnersreuth in der Oberpfalz (Landkreis Tirschenreut) ist von Mythen umgeben: Sie soll 1898 an einem Karfreitag geboren worden sein. Als Dienstmagd bei einem Bauern verunglückte sie schwer bei einem Brand und soll, erblindet und gelähmt, sieben Jahre von 1918 bis 1925 ans Bett gefesselt gewesen sein. Schon als Kind war sie eine große Verehrerin ihrer normannischen Namensvetterin gewesen, Therese von Lisieux. Das Beten zu dieser Therese sei erhört worden, sagte Neumann später, und so sei das Wunder ihrer Gesundung zu erklären, das genau am Jahrestag der Heiligsprechung der Therese von Lisieux geschehen sein soll. Und, nicht genug der Wunder, traten bald darauf an den Karfreitagen bei ihr blutende Wunden an Händen und Füßen auf. Erstmals in der Nacht zum Karfreitag des Jahres 1926. Neben dieser bis an ihr Lebensende 1962 sich wiederholenden Stigmatisierung erlebt sie auch immer wieder in ekstatischen Visionen Szenen aus der Bibel und de Heiligenlegenden. Die Schar ihrer Anhänger und Verehrer, die auch an die wundertätige Kraft der Therese Neumann glauben, ist Legion. Nach mehr als 40.000 Bittgesuchen aus aller Welt hat der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nach Jahren der Vorbereitung nun das Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Was zu einem erneuten heftigen Aufflammen des Streits um die Wunderkraft der "Resl", wie sie im Volksmund heißt, hervorgerufen hat.
Denn während sie für ihre Verehrer schon längst eine Heilige ist, ist sie für die Kritiker des Kults um sie, auch auf liberalerer Seite der katholischen Kirche, eher ein Forschungsfall für Psychologen und Psychiater In der Gemeinde Konnersreuth ist man auf eine Ausweitung des Kults um Resl gut vorbereitet. Ab Mai ist dann das Geburtshaus von Therese Neumann, vor dem ein Brunnen steht mit der Statue der Therese von Lisieux, täglich für interessierte Besucher geöffnet. Denn rund 50.000 Besucher zählt der 2.000-Seelen-Ort im Jahr. Mit steigender Tendenz.
Jüdischer Friedhof in Floß, Oberpfalz
Floß ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab und kann auf eine mehr als 1000jährige Geschichte zurückblicken. Jüdischer Friedhof, in Benutzung mindestens seit 1692 (ältester entzifferbarer Grabstein). Obwohl das KZ Flossenbürg in der Nähe lag, wurde eigenartigerweise dieser Friedhof nicht wie so viele andere in der unseligen Zeit des Nationalsozialismus geschändet. Wie der Ausdruck "Haus der Ewigkeit" schon andeutet, ist ein jüdisches Grab für die Ewigkeit gedacht. Es wird nicht eingeebnet und der Stein bleibt bestehen. Bei Platzmangel legt man eine Schicht Erde über ein Grab und bestattet einen Toten über dem anderen. Dies hängt mit dem jüdischen Glauben an die Auferstehung der Toten zusammen. Da die Toten nicht mit gärenden, säuernden oder sonstigen Nebenprodukten der Zersetzung verunreinigt werden sollen, verzichtet man auf Blumenschmuck, statt dessen werden kleine Steine auf die Grabplatten gelegt. Die Gräber lässt man mit Efeu und Gras überwachsen. Nach dem Besuch des Friedhofes wäscht man sich die Hände, weil die Nähe der Toten kultisch unrein macht. Am Schabbat geht man nicht auf einen Friedhof. Weil im Tode alle Menschen gleich sind, finden sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts gleichförmige Grabsteine.
Kastl, Burg und Kloster
Kastl ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, ca. 50 km östlich von Nürnberg und ca. 70 km nordwestlich von Regensburg. Der Markt Kastl liegt im östlichen Teil der Frankenalb an der Lauterach, einem Nebenfluss der Vils und in der Mitte zwischen Amberg und Neumarkt in der Oberpfalz, jeweils ziemlich genau 20 km entfernt. Seit 1958 befand sich in dem historischen Klostergebäude das Europäisch-Ungarische Gymnasium mit angeschlossenem Internat, das gegen Ende des Schuljahres 2005/2006 aufgelöst wurde. Zur Zeit wird für das Gebäude eine Nachfolgenutzung als Bildungseinrichtung gesucht. Direkt neben dem Klostergebäude befindet sich die 1962 gebaute Volksschule (Grund- und Hauptschule).
Unheimlicher Totenkult
Das Kloster Kastl ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Kastl in Bayern (unweit Neumarkt / Oberpfalz) in der Diözese Eichstätt und birgt ein unheimliches Grabmal. Während eines Aufenthaltes des Kaisers Ludwig des Bayern in Kastl erkrankte eines seiner mit ihm gereisten Kinder, die 3-jährige Anna. Am 29. Januar 1319 schließlich verstarb die Prinzessin, wurde aber nicht nach München überführt, sondern wurde mumienartig einbalsamiert und im Kloster bestattet. Im Jahr 1715 wurde die Leiche aus dem Hochgrab herausgenommen und in einem Eichenschrank aufbewahrt. Der als Mumie erhaltene Leichnam ruht heute in einem Schrein im Paradis, der Vorhalle der Klosterkirche und war bis vor kurzem zu besichtigen. Gleichfalls in der Vorhalle findet sich auch die Grabtumba von Seyfried Schweppermann, der für den Kaiser am 28. September 1322 die Schlacht von Mühldorf am Inn gegen Friedrich III. den Schönen entschied. Ihm zu Ehren finden in Kastl seit 1953 die Schweppermannspiele statt.
INFOS: www.schweppermannspiele.de
Stichworte:
Friedrich der Schöne/ Ludwig IV. der Bayer/ Haus Wittelsbach/ Ludwig der Bayer/ Kaiser/ Heiliges Römisches Reich/ Mittelalter/ Landkreis Neumarkt i.d.Opf.
Und unweit Kastl, gen Süden Richtung Regensburg, die Wallfahrt Habsberg, eine Marienwallfahrt für Sieche und Kranke.
Und wer in der Neumarkter Gegend unterwegs ist, dem seien noch zwei unserer gastronomischen Geheim-Tipps empfohlen: Kloster Seligenporten (mit Reiterhof) und der Winkler-Bräu in Velburg-Lengenfeld.
Das mit 600 Jahren älteste Chorgestühl Süddeutschlands (vielleicht das älteste Deutschlands) findet man in der Kirche des Klosters Seligenporten.
Technical Credits:
Für meine "Regionen-Reportagen" benutze ich analoge und digitale Kameras, die Nikon F2 mit Farbnegativfilm von Fuji und die Nikon D2H. Das 28-mm-Nikkor und das Sigma 17-35 mm sind die meist verwendeten Optiken. Scans vom Negativ erfolgen mit einem Minolta Dimage Scan Dual IV.
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Update: Casino AHV
vor 3 Tagen
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