Frankreich ist im Streik. Derweil wir uns hier in Deutschland mit der Rente mit 67 offensichtlich schon richtiggehend angefreundet haben, wird in Frankreich gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre gestreikt.
Nein, es ist beileibe kein Generalstreik, aber die CGT ist eine mächtige und kampferprobte Gewerkschaft. Und die Franzosen streiten auch gegen den Staat, wenn der ihnen in die Tasche greift.
Vergessen wir nicht: in Frankreich gibt es die gesetzliche 35-Stunden-Woche, derweil in diesem unserem Lande etwa Bundesbeamte 41 Stunden arbeiten müssen.
Die Zahlen und Fakten: Besonders die Beamten sind im Öffentlichen Dienst infolge Streichung des Urlaubsgeldes, Reduzierung des Weihnachtsgeldes (auf nahezu null) und Erhöhung der Arbeitszeit (41 Stunden beim Bund, bei Ländern und Kommunen vielfach 42 Wochenstunden), Stellenabbau, keine linearen Gehaltserhöhungen seit 2004 und Beförderungs sperren betroffen. Ihr realer Einkommensverlust liegt in den letzten sechs Jahren bei weit über 10 %.
Und letzte Streiks waren 2008. Was haben es deutsche Regierungen doch gut. Untertanengeist funktioniert im Obrigkeitsstaat des Deutschen Michel eben immer noch wie am Schnürchen.
Wie sagte Heinrich Heine im französischen Exil so treffend (im Bild unten sein Grab auf dem Cimetière Montmartre in Paris): "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht."
Foto links:
Heinrich Heines Schule in Düsseldorf. Eine Gedenktafel in Form einer Schüler-Schiefer-Tafel erinnert an den seinerzeit wenig geliebten großen Sohn der Stadt.
Und während man unsere Mitbürger nach zig Jahren der Arbeit mit den fadenscheinigsten Argumenten immer weiter malochen läßt, ist dies in Frankreich nicht so einfach möglich.
Und interessant:
Hier herrscht Solidarität zwischen Alt und Jung! Rentner werden von Schülern und Studenten unterstützt!
Na, ist doch auch klar: wenn die Alten länger arbeiten müssen, dann gibt's für die Jungen nix zu tun. Oder? Ist doch eine ganz einfache Rechnung. In Deutschland redet man aber gerne vom "demografischen Wandel". Die Wahrheit ist doch eine ganz andere: soziale Errungenschaften abschaffen, Super-Reiche finanziell entlasten (Umverteilung von unten nach oben) und mit Volldampf zurück in den Manchester-Kapitalismus des 19. Jahrhunderts. Arbeiten bis zum Umfallen (spart Rente). Und das zu Dumping-Löhnen.
Denn, auch das ist ein Fakt: die alte Rentenrechnung funktioniert nicht deswegen nicht mehr, weil die Menschen nicht lange genug arbeiten und es zu viele Rentner gibt, sondern weil das Lohnniveau derart erbärmlich ist, daß die Menschen (auch junge) nicht mehr genug verdienen, um auch in die Rentenversicherung genug einzuzahlen. Stichwort: Hartz-IV-Aufstocker, weil ein Vollzeit-Job zum Leben nicht reicht. Übrigens dürfte Deutschland das einzige Land der Welt sein, in dem die bedeutendste "Sozial-Reform" seit Bestehen der Bundesrepublik nach einem rechtskräftig Verurteilten benannt ist!
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vor 1 Tag
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