Es war einmal ein News-Foto. An der Kreuzung Marienstraße, Marientunnel, Bahnhofstraße und Neudörferstraße in Nürnberg war ein PKW beim unachtsamen Abbiegen mit einer Straßenbahn kollidiert. Ein Verkehrsunfall sozusagen direkt vor unserer Haustür. Anders als für den Pechvogel, der in die Straßenbahn geknallt war, für mich also durchaus ein Glücksfall. An dieser Kreuzung kracht es öfter mal gerne. Und wenn das Tatütata laut ertönt, dann schaut man eben schon aus dem Fenster, um zu sehen, was da los ist.
Vom News-Foto zum SymbolbildDas Bild ist immer noch ein gut geeignetes Illustrationsfoto und Symbolbild. Über
Digitalstock, eine meiner RF-Agenturen, wurde es jüngst für redaktionelle Verwendung verkauft.
Denn mit dem passenden Bildaufbau, das Warndreieck als Eyecatcher im Vordergrund und das eigentliche Unfallgeschehen in einer etwas "distanzierten" Betrachtungsweise im Hintergrund, so ist auch ein nicht mehr ganz "taufrisches" Archivbild illustrativ verwendbar.
Einer der Märkte für ArchivbilderUnd solche Archivbilder gebe ich natürlich auch in den Vertrieb einer preisgünstigen RF-Agentur. Kleine Blättchen, Haus-, Mitglieder- oder Kunden-Blätter ohne großen Etat verwenden diese Bilder gerne. Denn für RM, Anstrich-Honorar etc. fehlt diesen Publikationen einfach das Geld.
Und aus diesem Grund ist es durchaus nicht uninteressant, solche Bilder (die man ja nun nicht eben gerade alle Naslang vor die Linse kriegt) auch
RF anzubieten. Eine gute Alternative für die Zweit-, Dritt- oder Viert-Verwendung.
Dabei ist es auch völlig unschädlich, ein solches Foto im
eigenen Pool oder bei anderen Agenturen RM im Angebot zu haben. Denn: bei einer RM-Agentur wird ein potentieller Verwender mit kleinem Etat gar nicht erst recherchieren. Denn etwa ein kleiner lokaler Mieterverein kann definitiv für den Titel seiner quartalsmäßig erscheinenden Mitgliederzeitschrift nicht das "Übliche" (sprich: MFM-Sätze) bezahlen.
Und der (finanziell) "potente" Verwender andererseits, der z.B. über APIS recherchiert, zahlt dafür problemfrei auch MFM-Sätze oder im editoriellen Bereich seinen entsprechenden Haustarif nach Anstrich.
Die Technik, auch schon ein bißchen älterWie gesagt, das Foto ist schon ein paar Tage alt. Es ist analog. Mit der Nikon F4E und dem 20-mm-Nikkor habe ich es aufgenommen (das ist die Kombination im Bild unten rechts).
Die Aufnahme erfolgte auf den Fujicolor Super G Plus 400. Einen Film für Farbnegative. Ihn habe ich ab Mitte der Neunziger bis zum Kauf meiner D-SLR im Jahr 2005 fast durch die Bank benutzt.
Dieser Film hat exzellente Scan-Eigenschaften, einen großen Tonwertumfang und hervorragende Zeichnung in Lichtern und Schatten. Gepaart mit der hohen Empfindlichkeit für Available Light in allen Situationen.
Und mit einem gut sortierten und geordneten Negativ-Archiv hat man immer mal die Möglichkeit, es nach interessanten Illustrations-Motiven durchzusehen und zu digitalisieren. Denn auch heute muß dieses Material ja nicht ungenutzt brachliegen. Und auch ein preiswerter Desktop-Filmscanner tut da gute Dienste. Infos z.B. bei
filmscanner.info.
Citizen Journalism, die Chancen für den BürgerreporterJeder, der eine Kamera sein eigen nennt, kann zu so einem Unfall-Geschehen per Zufall hinzukommen. Respektive zu jeder anderen Art von Ereignissen. Zu Ereignissen mit lokalem oder überregionalen Nachrichtenwert.
Es ist unzweifelhaft, daß
Citizen Journalism eine durchaus ernst zu nehmende Form der Beschaffung medialer Inhalte ist.
Und es ist eine Chance für den Augenzeugen, der über visuelles Material in Form von Fotos oder
Videos von diesen Ereignissen verfügt. Und auf die Vermarktung solchen Materials haben sich zwischenzeitlich eine Reihe von Plattformen spezialisiert.
Citizenside in Frankreich oder
Demotix im anglophonen Raum sind solche Plattformen für Bürgerjournalisten im internationalen Bereich. Und in Deutschland gibt es z.B.
Tvype.
Und wenn man sich diese Plattformen mal etwas näher ansieht, dann sind sie durchaus nicht nur für den "Zufalls-Reporter" gedacht, sondern bieten auch dem Professionellen außerhalb der üblichen Vertriebskanäle in Form der Zusammenarbeit mit einer Nachrichten-Agentur gute Möglichkeiten, sein Material zu platzieren. Insbesondere auch dann, wenn man eben nicht auf News spezialisiert ist und auch nur ab und an in Foto oder Video solche Nachrichten-Features auf den Chip bannt.
Und, vergessen wir das nicht, es ist auch eine kostengünstige Alternative (oder aber auch Ergänzung) für einen eigenen
Push-Vertrieb über eigene Verteiler.