Mittwoch, 13. Januar 2010

Was sind denn so die Seller? RM und RF

Mit zwei RF-Agenturen arbeite ich zusammen, bei denen ich auch nennenswerte Umsätze erziele, Panthermedia (auch wenn mir das Abo-Modell nicht sehr "schmeckt", schlußendlich eben doch lukrativ) und Digitalstock.

So, bevor ich nun zu meinen "Sellern" bei den beiden Agenturen komme, erst noch der Wermutstropfen für die Microstocker, die meinen, zwei Blenden Überbelichtung und wilde unnatürliche Gesten der Gesichtsvermieter seien das Nonplusultra: stimmt nicht! Meine wirklich guten Sales habe ich - außer Stills und Tabletops aus dem Studio - mit den Fotos in meinem quasi Reportagestil, der bei mir generell von den Kunden bevorzugt wird. Normal belichtet bis Low Key. So, Freunde, Eure sogenannten "Regeln für den Erfolg" lassen sich eben doch nicht generalisieren.

Mäuse, Penunze, Knete, Kröten, alles zum Thema Geld und Finanzen läuft gut. So in Symbolbildern wie dem oben, das im Vertrieb des Panthers ist. Das illustriert von Vollkasko-Versicherung für Oldtimer-Luxus-Sportwagen bis Finanzkrise so ziemlich alles Mögliche.


Gastronomie ist ein weiteres Thema. Lebensmittel, Ernährung, gesundes Essen. Und deswegen eben gerne Meeresfrüchte, Schalentiere, eiweißreiche Kost. Mittelmeer-Diät. In absolut natürlichem authentischen Umfeld aufgenommen. "Life and alive", nach dem Motto meiner Agentur.

Und das läuft bei beiden RF-Agenturen gleichermaßen.

Und dann läuft "Sex & Crime". Auch hier sieht man (wie auch bei den Schalentieren): People bleiben anonym. Gesichtslos. Das wird gerne genommen. Weil das dann eben nicht eine bestimmte Person ist, ein bestimmtes Gesicht. Die sexy "Mörderin" bleibt anonym (bis der Kommissar sie geschnappt hat!). Das ist Krimi. Genau. Und geht auch bei beiden. Immer wieder. Sozusagen eine sichere Bank.

Und erst recht zur "Bank" wird diese Serie, weil ich sie auch selbst rights managed oft verkaufe (s.u.). Und die Bildmaschine auch! Well, gents, das bringt's, was?

So, und jetzt der Clou: insgesamt besteht die Serie aus runden 20 Bildern. Und die sind mit dem 85-er an der D2H und Offenblende 1,4 in ca. 15 Minuten entstanden. Frei Hand und bei available light. Mit 400 ASA! Peng! Soviel zum Thema niedrigstmögliche Empfindlichkeit.

Dann das eine in Sepia, das andere etwas mehr blau. Gibt verschiedene Stimmungen. Von "neutral" bis "ganz, ganz bedrohlich". Mit Photoshop "schrauben" gehört halt auch dazu. So findet jeder Kunde in der Serie, was ihm gefällt bzw. was er braucht.

Bei Panthermedia, Digitalstock, bei der Bildmaschine und auf meinem Mecom-Pool. Und keiner kommt dabei dem andern in die Quere. Denn, wie's scheint, haben wir eben doch alle unterschiedliche Kunden. Sonst würden die ja nicht bei allen kaufen, nicht?

7 Kommentare:

  1. gesichtsvermieter hast du von mir geklaut.....lach !

    mann nennt sie auch "dauer grinsende gesichtsvermieter ".....

    AntwortenLöschen
  2. Und du verkaufst das selbe Bild als RF und als RM? Also, RM ( Rechtekontrollierte Bilder ) bedeutet ja eigentlich nicht nur das man nach Verwendung abrechnet, sondern auch das man den Kunden darueber informieren kann wie und wann das Bild schonmal verwendet wurde und auf Anfrage ein Bild auch fuer einen festgelegten Zeitraum sperren kann. Wie willst Du das denn sicherstellen wenn das Bild schon 20mal bei Panther als RF runter geladen wurde??

    AntwortenLöschen
  3. Hi, Michael,

    das mit dem Sperren für eine bestimmte Zeit habe ich noch nie gemacht. Ich vergebe auch keine "teilexclusiven" Lizenzen auf Stockbilder.

    Sowas soll's ja glaubhaften Gerüchten zufolge mal in der Werbung gegeben haben ...

    Aber, wie gesagt, solche "Buyouts" habe ich nie gemacht. Und heute kriegste dafür gar nicht mehr das Geld, daß es sich "lohnen" würde. Jedenfalls nicht für Stock. Und ich bin ja nur ein Garten-Paparazzo und kein echter. ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Hallo, Horst,

    hab' ich bei Dir geklaut, stimmt. Aber der Ausdruck ist einfach zu gut.

    AntwortenLöschen
  5. ... nochmal zu den Sperrungen:

    Ich glaube sowieso nicht, daß das heute noch eine große Bedeutung hat. Nicht bei Stockfotos. Und zwar wegen RF und Microstock.

    Wer hat denn wirklich in jüngerer Vergangenheit einem Kunden ein Bild für, sagen wir mal, ein halbes Jahr exclusiv verkauft und dafür 'nen Tausender kassiert?

    Jaaanz janz früher habe ich ja auch immer mal so kleine Werbejobs gemacht. Und schon damals war immer die "Schmerzgrenze", was jemand zahlen wollte sehr niedrig gewesen. Das hat sich nie "rentiert".

    Rentiert haben sich immer ganz bestimmte prägnante "Seller", die alle Nas' lang von verschiedenen Kunden verwendet werden.

    Eines meiner Musterbeispiele ist ein Autobahnstau auf der A3 bei Nürnberg, den ich auch mal "im Vorübergehen" in 'ner Viertelstunde mit rund 80 Bildern aufgenommen habe und der in diversen Zusammenhängen verwendet wurde.

    Das war wirklich gute 10 Jahre lang meine "Bank". Die Dias und Dups lagen in allen Redaktions-Archiven dieser Republik zum schnellen Gebrauch ...

    AntwortenLöschen
  6. ... das "Sex-and-Crime"-Foto wird übrigens auch des öfteren freigestellt verwendet. Einfach, wenn's nur um Waffen geht. Ist natürlich auch dahingehend umfassend verschlagwortet. Gutes Keywording, auch mit assoziativen Begriffen, ist ohnehin in der heutigen Bilderflut ein Erfolgsfaktor.

    Scheint also wenig Bilder zum Thema Waffen und Gewalt zu geben (hoffentlich habeich den Microstockern jetzt nicht den Tipp des Jahrhunderts gegeben!). Das ist dann wieder eine der berühmten Nischen, die man besetzen muß.

    AntwortenLöschen
  7. Ach, ja, wer's nicht im Kopf hat ....

    Ich habe ja noch so einen RF-Seller.

    Meine eigene Hand mit Autohandschuh auf dem Lederlenkrad unseres Peugeot 207 CC.

    Aufgenommen mit der Nikon Coolpix P5000, die ich ja immer dabei habe.

    AntwortenLöschen