Donnerstag, 21. Januar 2010

Die anderen Bilder - Sex sells - auch männlicher Sex Appeal!


Self-Potrait

Nicht, daß nur historisches Bildmaterial noch eine relevante Marktchance hätte. Dem würde meine Erfolgsquote in einem weiteren Markt-Segment widersprechen: der Erotik-Fotografie.

Manchmal habe ich den Eindruck, daß es kaum noch Erotik-Fotografen gibt. Was ist denn mit den Jüngern von David Bailey oder Helmut Newton? Sind die gar ein Opfer der neuen Prüderie geworden? Oder haben die vor Hardcore kapituliert?

Oder traut sich keiner mehr, eine hübsche junge (oder ältere) Frau auf der Straße oder im Café anzusprechen? Und ihr zu verklickern, daß er mit ihr gerne erotische Bilder (und zwar für die Medien!) machen möchte?

Immerhin gibt's dafür ja auch ein Honorar. Und mehr, als daß ein "Nein" kommt, ist doch nicht zu befürchten. Oder? Ich jedenfalls habe mir noch nie eine Ohrfeige eingefangen.

Und daß genügend Frauen dieses erotische "Knistern" durchaus mögen, das bei den Aufnahmen entstehen kann, ist auch meine Erfahrung.

Denn Frauen sind durchaus so phantasiebegabt, in eine Rolle zu schlüpfen und sie zu spielen. Nicht im Studio, mit Blitzanlage und "Flash-Bang" alle paar Sekunden. Das nicht. Nein. Aber in einer "normalen" - und vertrauten - Umgebung.

Man muß halt auch Vertrauen aufbauen. Ohne geht es nicht. Aber darüber ist schon zur Genüge in den diversen Ratgebern geschrieben worden. Das will ich hier jetzt bestimmt nicht wiederholen und "nachplappern". Es kommt halt darauf an, daß klar ist, daß ich wirklich nur fotografieren will und nicht mehr. Und da gibt es keine Zweifel drüber, wenn beim "Shooting" die eigene Ehefrau oder Freundin dabei ist, ein bißchen assistiert und auch dem (Amateur-) Modell ein wenig die Kamerascheu nimmt.

Da entstehen dann sehr authentisch wirkende Aufnahmen, die Sex Appeal haben. Bilde ich mir auf meine Bilder jedenfalls ein. Und da sie auch immer wieder gerne veröffentlicht werden, liege ich da sicher nicht allzu falsch.

Und auch die alltäglichen Dinge, wie Körperpflege, kann man durchaus erotisch "rüberbringen". So was muß ja nicht aussehen wie die Werbung für Nivea oder Oil of Olaz, nicht?

Und außer hübsche Mädchen in die Wanne zu stellen oder ins Schaumbad zu legen, sollte der geneigte Lichtbildner auch mal daran denken, daß es auch noch Männer gibt! Und daß Erotik natürlich nix nur für Männer ist, sondern daß auch Frauen durchaus "voyeuristische" Adern haben und sich gerne mal einen knackigen Männerkörper in der Badewanne ansehen. Und wenn der Fotograf einen "body in a good shape" hat, dann kann er durchaus auch mal mit Selbstauslöser arbeiten und sich selbst in Szene setzen.

Und sexy darstellen kann man auch die Krankheit unserer Zeit: den Schlankheitswahn. Person schön anonymisieren. Das schafft "Identifikationspotential" für den Betrachter (bzw. die Betrachterin).

Habe dazu auch mal einen Clip gemacht. Der besteht nur aus "Beauty-Shots". Und der zeigt auch, daß die "normale Frau von nebenan" ein optimales Model ist. Man muß da nicht immer auf die Suche nach einer "Kopie" von Cindy Crawford gehen. Denn merke: die allerschönsten sind nämlich auch die allerzickigsten, denen du als Fotograf nix recht machen kannst und die hinterher auch noch an deinen Bildern rummeckern.




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