Dienstag, 28. September 2010

Der abgeklebte Schriftzug und das rote Farbtape

Was hat es eigentlich mit dem schwarz abgeklebten Nikon-Schriftzug und dem roten Tape auf dem Prisma auf sich?

Diese Frage wird mir im Zusammenhang mit meinen Filmen über die Nikon F2, die absolute und unerreichte Legende unter den Spiegelreflexkameras, oft gestellt.



Denn in diesem Clip sieht man beides ganz deutlich. Und auch im Video "Faszination Nikon" ...



... ist überall der Nikon-Schriftzug abgetaped.

Nun, das ist eine alte "Reporter-Marotte", die aber durchaus einen Hintergrund hat. Und noch heute sinnvoll ist (außer die Sache mit dem roten Tape, doch dazu weiter unten mehr).

Schwarz zukleben, das hatte sich bei Fotografen in Kriegs- und Krisengebieten aus gutem Grund eingebürgert. Ebenso wie die schwarzen Kameragehäuse, die doch viel schneller zerkratzten als verchromte (und wenn man ein verchromtes Gehäuse hatte, dann waren die Chromteile auch schwarz getaped).

Denn der weiße Schriftzug oder Chromteile waren weithin sichtbar. Und das hätte im Zweifelsfall recht "ungesund" sein können. Man fiel schlicht und ergreifend weniger auf, man stach weniger ins Auge, auch in das eventueller Scharfschützen. Denn der Fotograf bewegt sich auf dem Gefechtsfeld nicht anders als der Soldat. Bloß nicht auffallen! Bloß kein Ziel bieten!



Auch generell auf Reisen war es durchaus opportun, daß nicht jeder sofort "Nikon" lesen konnte. Das machte (ebenso wie ihre Kratzer) eine Kamera weniger anfällig gegen Diebstahl. Wer klaut schon so ein olles Ding, wo man noch nicht mal sieht, was das für eine ist? Deswegen wird auch heute auf Auslandsreisen noch immer der Schriftzug abgeklebt. Angewandte Psychologie für Reise-Reporter nennt man das.



Das rote Tape hatte in den Zeiten, da man noch auf Film "knipste" auch seine Bedeutung. Es signalisierte mir auf einen Blick, in diesem Gehäuse war der Film des "Gelben Riesen" mit der roten Typenbezeichnung: Kodachrome 64.

"Argentique où numerique?", film or digital, analog oder digital, das ist zwar durchaus noch eine Frage, aber Kodachrome gibt es nicht mehr und deshalb ist das rote Tape bedeutungslos geworden. Nun ja, heute sagt's mir, da ist Fujichrome Velvia drin ....

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1 Kommentar:

  1. Ziemlich kurz nach der Veröffentlichung dieses Artikels hatte es hier einen anonymen Kommentar gegeben, den ich (siehe meine Anmerkung bzgl. herabwürdigender Kommentare) nicht freigegeben hatte. Er bestand in der Anmerkung "Schwachsinn hoch zehn". Plus Leertaste plus Ausrufezeichen.

    Ich denke, ein solcher Kommentar kann nicht von jemand kommen, der je in einem Krisengebiet mit der Kamera unterwegs war.

    Deshalb habe ich - nach reiflicher Überlegung - beschlossen, ihn doch noch zu zitieren. Denn mit solchen Kommentaren stellt sich der Verfasser des Unrats bloß. Tut sein Unwissen öffentlich kund. Und diese "Chance" sollte man solchen "Autoren" eigentlich nicht nehmen.

    Denn, wie gesagt, er dürfte wahrscheinlich - im Gegensatz zu mir - zu keinem Zeitpunkt wirklich bedeutende Zeitgeschichte persönlich gesehen und miterlebt haben.

    Drum an dieser Stelle der wohlgemeinte Rat:

    Nicht unqualifizierten Müll abladen wollen, wenn es einem so was von gewaltig "stinkt", selbst keine Zeitgeschichte in den Archiven zu haben. Oder Bilder von Welt-Metropolen wie Paris. Oder London. Oder Wien. Oder, oder, oder.

    Von solchen "Kommentatoren" lasse ich mir bestimmt weder "den Schneid abkaufen", aus meiner langen Erfahrung zu berichten, noch mein Selbstbewußtsein, das solchen Herren (Damen schreiben solche Kommentare nicht) vielleicht ein Dorn im Auge sein mag.

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