Man hat ja als "Presse-Fuzzy" manchmal auch so seine Erlebnisse mit Privatpersonen.
Weil, man hat ja auch mal richtig schöne Bilder in der Zeitung. Etwa so einen Regenbogen. Beispielsweise.
Und wenn da dann "Foto: Roth" dransteht, dann meinen die Leser ja meist, das sei ein Fotograf dieser Zeitung. Und wenn so einem Leser (in meinen beiden Fällen Leserin) so ein Bild gefällt, dann ruft er auch mal bei der Zeitung an und fragt, ob er das haben kann. Und die Zeitung gibt ihm (ihr) dann meine Telefonnummer.
Also ....
Vor kurzem bimmelt das Telefon. Eine nette Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. "Ich habe da in der xyz ein Bild von Ihnen gesehen. Das gefällt mir so gut, das möchte ich mir auf Leinwand drucken lassen, da wollte ich fragen, ob ich das haben kann. Und wo ich mir das runterladen kann." Ich: "Das können Sie nirgendwo runterladen. Das können nur professionelle Bildverwender." "Ach!" Nun denn, ich erkläre der Dame, dass sie sehr wohl auch privat eine Lizenz erwerben kann und das Foto dann per Mail erhält. Ich bin etwas in Eile, habe meinen Satz für so was nun eben nicht grade auswendig parat und wir vereinbaren, dass ich ihr ein Angebot zumaile. Tue ich auch. 49 Euro für eine einfache Lizenz. Hinweis, dass alles andere (Abzüge usw.) zusätzlich kostet. AGB in die Mail verlinkt und so weiter. Ich habe nichts mehr von der Dame gehört. Für vier Euro hätte ich mit ihr bestimmt das Geschäft meines Lebens machen können.
Zweite Episode:
Gleiche Ausgangssituation. Nur diesmal ist die Dame Hobby-Malerin. Sie fragt, ob sie das Bild aus der Zeitung abmalen darf. Sehr anständig. Nun ja, man ist ja nicht päpstlicher als der Papst. Klar darf sie das. Und das darf sie auch umsonst. So weit, so gut. Fürs erste. Eines schönen Tages nun flattert mir ein Kuvert ins Haus. Drin sind drei Postkarten und ein Dankeschönschreiben der Frau. Von Postkarten hatten wir nicht geredet. Und dann (klasse für eine Hobby-Malerin!): die Frau malt ziemlich fotorealistische Aquarelle! Will sagen, was da auf der Karte prangt, das ist nicht "dilettierende Hausfrau". Das ist - fast - mein Foto. Also ich ans Telefon. Hinweis, dass ich für Kartendruck keine Genehmigung gegeben habe, dass das selbtverständlich eine Lizenzgebühr kostet. Frage nach der Auflage und so. "Ja, die sind doch nur für Freunde und Verwandte." Dann aber kommt raus, dass die Dame ihre Kunst schon auch als eine Art Nebenerwerb betreibt, Ausstellungen macht und die Karten dort auslegt! Klare Sache: zahlen oder vernichten!
Ach, noch ein "P.S.-chen":
Den Regenbogen oben, der ja kein sichtbares copyright-Logo enthält, sollte trotzdem keiner "klauen"! Ich sage dazu nur ein Stichwort: digital watermark! Infos dazu (u.a.): https://www.digimarc.com/
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