Dienstag, 23. Juni 2009

Trauriges Schicksal eines Baudenkmals


Wenn wir so auf der Suche nach unseren Steinen für den Garten unterwegs sind, dann gibt es natürlich auch vieles "am Wegesrand", was auch journalistisch interessant ist.

Kein Schmuckstück für das ansonsten so adrette Kinding im Altmühltal (Landkreis Eichstätt) ist der ehemalige Gasthof zur Post, der nunmehr schon seit Jahrzehnten unbewirtschaftet ist und leersteht. Es ist eines jener bemerkenswerten typischen Altmühltaler Häuser und steht als historische Bausubstanz unter Denkmalschutz. Verständlicherweise ist es nicht leicht, einen Eigentümer, dem der Abbruch seines Baudenkmals versagt wurde, für eine Instandsetzungsmaßnahme zu gewinnen. Auch wenn seinem Gebäude ein überregional bedeutender städtebaulicher und/oder baugeschichtlicher Rang zukommt. Der seit vielen Jahren leerstehende, lange Zeit durch Vandalismus und durch Schäden in der Steinplattendeckung gefährdete Gasthof Post (Marktplatz 3) in Kinding soll nun, nach Abschluss der architektonischen, statischen und restauratorischen Voruntersuchungen sowie nach den unternommenen Notsicherungsarbeiten einer Außeninstandsetzung zugeführt werden. Der Pfettendachstuhl des eindrucksvollen Baus mit dem proportional sehr harmonischen barocken Vorschussgiebel konnte zwischenzeitlich dendrochronologisch auf 1616 datiert werden. Die Fassaden wiederum wurden um 1710, als man wohl eine Poststation einrichtete, in den Flächen sehr aufwendig mit grüner Erde gefasst und mit hellen barocken Gliederungen und Fensterfaschen versehen. Damit haben die Untersuchungen die hohe Qualität des Gebäudes vertieft und bestätigt.

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Mehr Infos zu Jurahäusern: http://www.jurahaus-verein.de/

2 Kommentare:

  1. mir blutet das herz wenn ich sowas sehe, genau so ist es im schwarzwald, dort stehen teilweise riesige hotelkomplexe , aber auch kleine landgaststätten leer und vergammeln.

    so langsam legt sich ein leichentuch über de

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  2. Ich glaube - bin mir da aber unsicher - daß ich diesen Gasthof, als ich 1982 nach Nürnberg kam, noch als Dorfkneipe kannte. Aber irgendwann schon seit damals steht das Haus leer. Ist also kein Symptom der aktuellen Wirtschatssituation. Ich vermute, die alten Eigentümer waren verstorben und der Erbe wollte abreißen und einen Neubau hinsetzen. Nun steht das Haus aber unter Denkmalschutz. Und in den 80-ern und 90-ern (und ist es auch heute noch) war ja eine beliebte Methode, sowas dann einfach vergammeln zu lassen, bis die Bausubstanz so marode ist, daß man nur noch abreißen kann.

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