Donnerstag, 14. Oktober 2010

Der Stockphoto-Markt boomt wie nie und Bildbearbeitungen sind gefragt

Bildbearbeitungen und Collagen (auf neudeutsch nennt man die Fotomontage Composing) gehören heute im digitalen Zeitalter zu den einfacher realisierbaren Produkten im Foto-Sektor. Und sie sind gefragt bei Redakteuren und Art-Buyern.

Derweil der Markt an Bildern mit Nachrichten-Charakter eher stagniert (im Bild unten Allerheiligen an der Ewigen Flamme unter dem Arc de Triomphe in Paris) und sich ...

... hier in erster Linie die "klassischen" Nachrichtenagenturen den Markt teilen, wächst kontinuierlich die Nachfrage nach Stock-Photography. Die Menge, der hier publizierten Bilder ist deutlich höher als die von aktuellen Ereignissen.

Neben dem Wachstums-Markt historisches Bildmaterial ist dabei zunehmend eben auch eine verstärkte Nachfrage nach Bildern festzustellen, die nicht nur "einfach" fotografiert worden, sondern bearbeitet worden sind.

Bilder mit hohem Symbolgehalt. Bilder, die "anders" sind. Bilder, die ein Thema treffend illustrieren.

Die Montage eines Aufmachers aus verschiedenen Motiven ist heute nicht mehr alleine Aufgabe des Grafikers. Es werden Bilder gesucht, die bereits montiert sind.

In die nur noch der Text einmontiert werden muß. Bilder, die das Sujet "rüberbringen".

Das sind ganz neue, aber auch ganz sicher lohnenswerte Herausforderungen für den Bildschaffenden. In Layouts denken und umsetzen. Bilder anbieten, die dem Endverbraucher weniger Arbeit bereiten. Die Montage als fertiges Produkt.

Wer mehr Archiv-Bilder zu guten Preisen verkaufen will, muß also mehr tun.

Er muß von der Bildidee bis zum Endergebnis mehr "Gehirnschmalz" in seinen Workflow investieren. Denn dem besonderen Bild liegt immer eine gute Idee zugrunde. Gefragt ist eine kreative und assoziative Denkweise. Mit dem Druck auf den Auslöser alleine ist es nicht mehr getan. Wer nur ein "Kamera-Jockey" ist, für den bleibt heutigentags der Markt der Microstock-Agenturen übrig. Denn ein technisch perfektes Foto produzieren, das kann heutigentags jeder. Dafür bedarf es keiner besonderen "professional skills" mehr.

Der Fotograf ist nicht mehr nur der, der seine Umgebung beobachtet und dokumentiert (nicht mehr nur!), er muß tiefer einsteigen in das Thema. Er muß eine Idee visualisieren können. Mit allem Drum und Dran, einschließlich der Bildbearbeitung.

Der Kunde, der für ein Bild mehr zu zahlen bereit ist, als den obligatorischen Euro, dieser Kunde ist anspruchsvoll geworden.

Wer am publizistischen Bldermarkt mehr verkaufen will, der braucht also zündende Ideen, gepaart mit der Fähigkeit, das "Roh-Produkt" Foto gekonnt der Idee entsprechend zu bearbeiten.


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