Daß ein Friedhof nicht nur letzte Ruhestätte ist, sondern auch Lebensraum, das zeigt sich ganz eindrücklich am Beispiel des Münchner Ostfriedhofs.
Der im Stadtteil Giesing gelegene Friedhof ist einer der alten Friedhöfe Münchens und im Status eines Kulturdenkmals. Eine Vielzahl prominenter Persönlichkeiten ist hier beigesetzt. So etwa der Sänger Rex Gildo, der Schauspieler Klaus Löwitsch, die bayerische Volksschauspielerin Erni Singerl oder der exzentrische Modezar Rudolph Moshammer.
Der Friedhof wurde 1821 von der damaligen Gemeinde Au errichtet. Bei der Eingemeindung von Au und Giesing wurde er von der Stadt München übernommen und erweitert. Zwischen 1894 und 1900 entstanden Aussegnungshalle, Leichenhallen und Nebengebäude nach Entwürfen von Prof. Hans Grässel. Das alte Leichenhaus des Auer Friedhofs diente als Kapelle; es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später abgeräumt. Insgesamt umfasst der Ostfriedhof heute rund 34 700 Grabplätze (Familiengräber, Urnengräber, Nischenplätze) und weitere Plätze im Bereich des Krematoriums.
Aber nicht nur Ruhestätte ist dieser Friedhof, sondern auch Lebensraum für Tiere und (seltene) Pflanzen.
Neben den Eichhörnchen beherbergt der Friedhof auch den Grünspecht und den Gartenrotschwanz. Der Friedhof ist das ausgewiesene Münchner Stadtbiotop Nr. 187. Mehr Informationen beim LBV München.
Anschrift:
Ostfriedhof
St.-Martins-Platz 1
81541 München
Ähnliches:
Hier erfahren Sie u.a. etwas zum Ruhebiotop RuheForst Südpfälzer Bergland, eine Begräbnisstätte im Wald.
I am too smart
vor 1 Tag
Noch eine Anmerkung in eigener Sache:
AntwortenLöschenMeine Frau und ich sind zweiwöchentlich auf dem Ostfriedhof. Denn hier ist unsere im Jahr 2008 tragisch, unerwartet und viel zu jung verstorbene ältere Tochter beigesetzt, die in München lebte und arbeitete und die wir hier bestatteten, um auch ihren Freunden und Kollegen die Möglichkeit zu geben, ihr Grab zu besuchen.
Das ist für uns Mal für Mal ein schwerer Gang.
Verständlicherweise schleppe ich dazu keine professionelle SLR-Ausrüstung mit, sondern habe nur, ganz amateurhaft, meine kleine Schnappschußkamera Nikon Coolpix P5000 in der Tasche. Mit der ich auch filme.
Denn die Pflege des Grabes unsererlieben Verstorbenen und das Gedenken an sie, das ist der Zweck unseres Besuches.
Und die rd. 180 Kilometer jeweils einfache Strecke sind je nach Witterungsverhältnissen der pure Streß.
Drum sind die Fotos der netten Oachkatzerl (bayerisch für Eichhörnchen) auch bestimt keine "Profi-Schüsse". Ja, sie sind unscharf. Nichtsdestoweniger sind die Tiere, die uns beim Besuch des Grabes unserer Verstorbenen umwieseln, ein "Lichtblick" bei unserer traurigen Pflicht.
Das bitte ich zu respektieren.