Donnerstag, 17. März 2011

Atomkraft? Nein danke!

Das Cap de La Hague in der Normandie gehört zu den idyllischsten Landschaften auf der Halbinsel Cotentin (im Tableau oben links). Das Château Flamanville (links unten) ist ein pittoreskes Motiv für den reisenden Fotografen. Bloß rumdrehen darf man sich nicht. Denn dann sieht man die atomare Wiederaufbereitungsanlage auf der Höhe. Und man darf den Blick auch nicht zu genau den Küstenstrich entlangstreifen lassen. Denn dann sieht man gleich zwei Kernkraftwerke.

Und die Isar-Auen bei Niederaichbach sind - eigentlich - auch eine idyllische Naturlandschaft.

Nun, immerhin wurde hier das erste deutsche Kernkraftwerk vom Ende der 80-er Jahre bis 1995 demontiert. Das habe ich für die Nürnberger Zeitung (NZ) und für den KEYSTONE Pressedienst dokumentiert. Gleichwohl aber, Isar 1 steht da immer noch in der Nähe rum.

Ich gebe es zu: wann immer ich in der Nähe von atomaren Anlagen war, dann beschlich mich unwillkürlich ein mulmiges Gefühl. Die Regionen waren mir immer unheimlich.

Und ich habe mir auch immer die Frage gestellt, warum man ausgerechnet diese Monster immer in die schönsten Landstriche bauen muss. Verschleierungs-Taktik? Nach dem Motto: Schaut alle, wie schön es hier ist und mitten drin der "saubere" Atom-Strom!

Es mag einem fast so vorkommen. "Die deutschen Kernkraftwerke sind die sichersten der Welt!" Es gibt wirlich noch immer welche, die das tatsächlich glauben.



Nicht erst seit Tschernobyl ein Thema

Und dann fällt mir siedend heiß ein: 1973 in meiner Abiturarbeit in Deutsch war das Thema das erste deutsche AKW (damals sagte man noch KKW) in Biblis. Und ich erinnere mich plötzlich, damals etwas über den "überkritischen Reaktor" (welch verharmlosende Begrifflichkeit!) geschrieben zu haben (die Wirkungsweise der Kernspaltung hatte man ja im Fach Physik gelernt). Heutzutage nennt man das den Super-GAU.

Informieren Sie sich auf ausgestrahlt.de, wenn Sie auch genug haben von einer teuflischen und nicht beherrschbaren Technologie.



P.S.:

Siehe auch Artikel bei Ralf Gosch. Als Frankophilen ging uns wohl der gleiche Gedanke durch den Kopf. Und was Deutschland betrifft, so leben wir eben im "Dunstkreis" unterschiedlicher AKW's.

4 Kommentare:

  1. so hat jeder seine erfahrungen mit dem akw, siehe meinen blog-beitrag von heute.
    wir hatten mit unserem physikgrundkurs das besucherzentrum in brunsbüttel besichtigt. das war eine sinnlose veranstaltung. ich kann mich kaum mehr dran erinnern.anschließend waren wir im chemiewerk von bayer. da hatten die ein fischbecken, in das sie wasser aus der elbe hinter deren abwasserkanal durchpumpten. als bio-indikator. einer fragte: und wie oft sind die fische schon gestorben? antwort: zweimal!!

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  2. Oh ja, mit Bayer habe ich im familiären Umfeld auch so meine Erfahrungen. Obgleich Aspirin und Baycillin Mega N1 zu den wenigen Medikamenten gehören, denen ich nicht mißtraue.

    Was aber die Kernkraft betrifft:

    Tschernobyl ist jetzt 25 Jahre her und trotzdem werden noch die meisten der von bayerischen Jägern erlegten Wildschweine (und wir haben Regionen, etwa hier rund um Nürnberg, da sind sie eine wahre Landplage) als strahlender Sondermüll entsorgt.

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  3. auf meinem weg nach itzehoe habe ich abends mal einen anhalter mitgenommen, das muss so im mai 86 gewesen sein. mache ich eigentlich nie, aber der typ war mit seiner karre liegengeblieben. ich hab ihn dann nach hause auf einen resthof in der nähe itzehoes geeiert. da wohnte er in einer wg mit frau und baby und einer weiteren familie mit kleinkind. die hatten sich ein fass milchpulver gekauft, wegen tschernobyl.schon damals mochte ich gerne bier, bekam aber tee ;-)))

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  4. ... na ja, 'n guter Bünting mit Kluntje ist auch nicht zu verachten.

    Und zum Runterspülen 'ne Pulle Bölkstoff. ;-))

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