Das (analoge) Mittelformat scheint bei vielen Fotografen (im speziellen aus der Kunst-Szene) eine Renaissance zu erleben. Das Wort "Entschleunigung" macht die Runde. Man spricht von der "Sinnlichkeit", die einem das Format und seine Geräte (etwa durch den Lichtschacht-Sucher) bei der Bildgestaltung bieten.
Das Format für Ausstellungs-Fotografen und Foto-Künstler
Und auch von der Möglichkeit, große Ausstellungs-Prints herzustellen und auch bei der Digitalisierung hervorragende Qualitäten zu erzielen. Was zum Beispiel dann von Bedeutung sein mag, wenn man Photographic Art online (etwa über RedBubble) vermarkten will. Und dazu das "Film-Feeling" bevorzugt. Denn ein Scan erzeugt (speziell dann im Print oder Leinwanddruck) einen anderen Eindruck als ein digital fotografiertes Bild.
Empfehlungen:
Zum Thema Mittelformat, speziell zur Hasselblad, hat übrigens Stefan Heymann eine interessante Website. Ein Besuch lohnt allemal. Auch desegen, weil Stefan Heymann als Fotograf "klassisch" arbeitet, in seinem Brotberuf aber sehr wohl in der digitalen Welt zuhause ist. Und daher auch ein schönes Beispiel, daß das kein Widerspruch per se ist.
Ebenfalls absolut lesenswert der Artikel (bzw. die Artikel-Reihe) "Mittelformat für Alle" von Nicolas Henri auf kwerfeldein.de.
- Mittelformat für Alle - Teil 2
- Mittelformat für Alle - Teil 3
Und wer seine Mittelformate digital haben möchte, ohne selbst in einen (nicht gerade preisgünstigen) Mittelformat-Scanner investieren zu wollen, dem seien persönlich empfohlen:
- Filmscanner.info
- ScanStudio.de
A Personal Review
Ich habe selbst bis Anfang/Mitte der 90-er auch im editoriellen Bereich und für "meine" Stock-Agenturen (zum Beispiel INTERFOTO, in deren Vertrieb das Foto oben - im Original ein Dia 6x7 - des Honda CRX am Gerlos-Paß in Tirol ist, KEYSTONE oder mediacolor's) vorzugsweise im Mittelformat gearbeitet. Erst die deutlich verbesserten Film-Emulsionen von Fujichrome (Dia) und Fujicolor (Negativ) bewegten mich dazu, komplett auf das Format 35 mm umzusteigen.
Die Seagull im Tableau oben links, eine zweiäugige Spiegelreflex (ein chinesischer Nachbau der legendären Rolleicord und Rolleiflex) besitze ich heute noch. Die Pentax 6x7, die Hasselblad 500C und die Spiegelreflex-Rolleis sind - aus heutiger Sicht leider! - nicht mehr in meinem Fundus.
Apropos Rollei: zwei Kameras dieses Herstellers nannte ich mal mein eigen, eine motorisierte Rolleiflex SLX und eine Rolleiflex SL66.
Zur SL66 besaß ich ein Fischauge, entgegen landläufiger Meinung ein Super-Objektiv für Architektur. Als Follformat-Objektiv zeichnete es das gesamte Bildfeld aus.
Und aus dem 6x6-Format lassen sich problemfrei wahlweise Hochformate oder Querformate erzeugen. So wie hier von der von Könid Ludwig I. bei Kelheim erbauten Befreiungshalle zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon I.
Meine meistbenutzte Mittelformat-Kamera aber war - wegen ihrer Bedienbarkeit wie eine KB-Kamera - die Asahi Pentax im Idealformat 6x7 cm.
Die Pentax 6x7 war trotz ihres enormen Gewichtes gerade bei Touren in den Alpen immer auch im Gepäck (liegt im Bild oben auf der Lowe Pro Commercial). Mit einem Weitwinkel 45 mm und einem 150-er (was in etwa einer 85-mm-Brennweite bei KB entspricht). Mit dem Weitwinkel entstand das Titelbild unten.
Die Brunnenfigur im Schloßpark von Schwetzingen (veröffentlicht in einer Kundenzeitschrift von American Airlines) fotografierte ich mit der Rolleiflex SLX und dem Carl Zeiss 450 mm.
Und auch das Foto der Schlange von DDR-Bürgern vor einer Nürnberger ALDI-Filiale im November 1989 entstand auf 220er Rollfilm, mit der Pentax 6x7 und dem 45 mm Weitwinkel (äquivalent 28 mm bei Kleinbild).
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I am too smart
vor 5 Tagen
hi franz,
AntwortenLöschentja jetzt so ein 39 oder 50 mp teil an der 501cm und dann durch die welt schlendern- schlendern weil auto dann verkauft ;-).entschleunigt.das wärs.
ralf
Na ja, Ralf, dann doch lieber ein Auto ...
AntwortenLöschenWobei die Arbeit mit der Hasselblad schon an und für sich ihre Reize hätte. Die hätte ich mal lieber behalten sollen.
Ein besonderes "Feeling" ist es aber auch, ein MF-Dia auf dem Leuchttisch zu haben. Allein das ist schon "sinnlich".
Eine meiner Agenturen ist dazu übergegangen, die Originale nach der Digitalisierung zu retournieren (ist auch eine Frage der Raumkosten).
Und deshalb sehe ich meine peu à peu wieder bei mir eintreffenden 6x6 und 6x7 auch selbst danach durch, was ich auch selbst noch scanne (mit Durchlichtaufsatz für MF auf meinem Canon MX310).