Donnerstag, 29. April 2010

Nachtrag zur "Autobahn des Schreckens", der A6, der Autobahn mit dem höchsten LKW-Aufkommen in Deutschland

Die Autobahn A 6 Nürnberg - Heilbronn - Mannheim ist diejenige mit dem höchsten Aufkommen an Lastwagen in ganz Deutschland. Besonders seit der EU-Osterweiterung quält sich Tag für Tag eine Karawane von Brummis über diese Ost-West-Verbindung. Im Schwerlastbereich ist eine Zunahme von rd. 195 % (Prozent) zu verzeichnen.

Ich hatte sie "Autobahn des Schreckens" genannt. Die A6, die Autobahn mit dem höchsten LKW-Aufkommen in Deutschland. Sie ist und bleibt Deutschlands schlimmste Autobahn. Gerade gestern auf der Rückfahrt aus der Pfalz wieder "hautnah" erlebt. Streß pur. Die Karawane ist ohne Ende. Und ein Ende der unsäglichen Zustände dieser Haupt-Ost-West-Traversale ist zur Zeit nicht absehbar.

Und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein. Ein Bericht aus jüngster Zeit in den Nürnberger Nachrichten verdeutlicht dies. Der Unmut entlang dieser Autobahn wächst. Es müssen Lösungen gefunden werden. Und zwar schnell.

Aus den Nürnberger Nachrichten vom 21.4.2010:

NÜRNBERG/BIRNTHON - Die Bewohner von Birnthon und der Bund Naturschutz machen Front gegen einen massiven Eingriff in den Bannwald: Sie lehnen einen geplanten Parkplatz mit WC-Anlage an der Autobahn A 6 ab.

Spät haben die Birnthoner von der zwischen Birnthon und Moosbach geplanten PWC- Anlage (Parkplatz mit Toiletten) erfahren; doch jetzt wollen sie sich mit aller Kraft dagegen wehren. Ortssprecher Wolfgang Kautz lud zu einer Begehung an die dafür bestimmte Stelle an der A6: In nur 900 Metern Entfernung zu seinem idyllischen Wohnort sollen 5,1 Hektar wertvollen Naherholungsgebietes diesem Projekt geopfert werden.

Auch Bewohner von Moosbach wehren sich

Auf der anderen Seite der Autobahn wehren sich die Moosbacher aus dem gleichen Grund; sie haben ihre Ablehnung bei der Regierung von Mittelfranken vorgebracht. Über den Bürgerverein Südost haben die Birnthoner kurz vor Ablauf der Einspruchsfrist ihren Einwand nachgeliefert.

Darin wird ausgeführt, dass die geplante Einrichtung - 36 Lkw- und vier Busstellplätze, zwei Parkplätze für Pkw mit Anhänger und 24 Pkw-Abstellflächen plus WC-Anlage - einen massiven Eingriff in den Reichswald darstellt. Die Lebensqualität der Birnthoner Bürger werde durch zunehmende Lärmbelästigung und die zu erwartende Verunreinigung der angrenzenden Gebiete empfindlich gestört.

Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten

53.000 Kubikmeter Erde müssten bewegt werden - damit verlören dort beheimatete seltene Pflanzen- und Tierarten ihre Lebensgrundlage. Gleichzeitig werde ein beliebter überregionaler Wanderweg durchtrennt. Auch macht man sich Sorgen über Gewässerverunreinigung durch abfließendes Oberflächenwasser, Diesel- und Streusalzrückstände.

Die Drogenhilfe Mudra, die in Birnthon die Therapieeinrichtung Dönüs betreibt, befürchtet darüber hinaus, dass die geplante Anlage auch als Drogenumschlagplatz dienen könnte.

Bedarf zusätzlicher Lkw-Parkmöglichkeiten in der Region

Dieter Meyer, Leiter der zuständigen Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, betont den Bedarf zusätzlicher Lkw-Parkmöglichkeiten in der Region. Die vorhandenen Plätze reichten nicht aus, damit die Fahrer ihre vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten können. Zugleich unterstreicht er, dass für die notwendigen Rodungen Ausgleichsflächen vorgesehen seien. In Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt würden Vorsorgemaßnahmen für den Gewässerschutz eingeplant.

Marion Padua, Stadträtin der Linken, will einen Dringlichkeitsantrag gegen das Projekt im Nürnberger Stadtrat einreichen. Ihre SPD-Kollegin Christine Grützner-Kanis räumt diesem Vorhaben wenig Erfolgschancen ein, da Nürnberg als Nachbargemeinde im Planfeststellungsverfahren nur begrenzten Einfluss auf den Beschluss habe. Die für die PWC-Anlage vorgesehene Fläche ist gemeindefreies Gebiet, das im Besitz der Autobahndirektion ist - ein Grund, warum diese die Parkplätze genau da errichten will. Damit habe man seit jeher geliebäugelt, so Dienststellenleiter Meyer.

Eingriffe in den Reichswald häufen sich

Nach Ansicht des Regionalreferenten des Bund Naturschutz für Mittel- und Oberfranken, Tom Konopka, habe die Stadt Nürnberg sehr wohl großes Gewicht, könne »dezidiert Stellung nehmen«. Dass dies offensichtlich auf die lange Bank geschoben werde, ist für ihn politisches Kalkül. Konopka verweist auf die vielen parallel laufenden Rodungsvorhaben in der Region - seit den 70er Jahren habe es so viele Eingriffe in den Reichswald nicht mehr gegeben.

Aus Sicht des BN darf die geplante PWC-Anlage auf keinen Fall kommen. In seiner Stellungnahme an die Regierung von Mittelfranken moniert er, verspätet davon Kenntnis erhalten zu haben. Der BN fordert den Verzicht auf den Bau in dem Vogelschutz- und Natura-2000- Gebiet sowie eine Verträglichkeitsprüfung nach EU-Recht hinsichtlich der in dem Gebiet vorkommenden schützenswerten Tiere, unter denen auch Rote-Liste-Arten sind. Beispielsweise nennt Konopka bedeutsame Vorkommen des seltenen Auerhuhns.

Bund Naturschutz: Bahnausbau in Richtung Osten überfällig

Der Reichswald dürfe keine Verfügungsmasse sein, sagt der BN-Regionalreferent. Deshalb werde sein Verein jeden weiteren Ausbau des Lkw-Systems auf Kosten des Waldes blockieren. Abhilfe gegen das steigende Lkw-Aufkommen könne nur der überfällige Bahnausbau Richtung Osten schaffen. Doch bislang habe der Staat immer nur in den Straßenbau investiert.

Autorin: Ulrike Pilz-Dertwinkel

Untragbare Zustände nicht nur in Bayern

Die Autobahn A 6 (hier bei Heilbronn) ist diejenige mit dem höchsten LKW-Aufkommen in Deutschland. Ein weiteres Plus von 62 Prozent im Schwerlastbereich hat die EU-Osterweiterung gebracht und die Hauptachse ist mittlerweile die früher bis Heilbronn eher "beschauliche" A 6. Und die Blechlawine scheint nicht abzureißen. Sozusagen von der tscheschichen Grenze bei Waidhaus bis zur französischen bei Saarbrücken (Goldene Bremm) bewegt sich die Karawane Lastwagen hinter Lastwagen. Es ist geradezu lebensgefährlich, an den Brummis vorbeizufahren, denn gerade die Trucker aus dem ehemaligen Ostblock liefern sich gerne "Brummi-Rennen" ("Elefanten-Rennen"), auch auf den überwiegend zweispurigen Abschnitten der Autobahn und beschwören dadurch riskante Situationen herauf.

In Baden-Württemberg gibt es Überlegungen, den dringend notwendigen Ausbau privat zu finanzieren.

8 Kommentare:

  1. aber selber auf der autobahn fahren, am besten noch offen, ist ja schönes wetter.

    aber warum müssen die cabrio fahrer immer so über die bahn schleichen, habt ihr angst um eure dauerwellen, die sind da voll das verkehrshindernis.
    jedesmal muss ich mich gerade über diese sonntagsfahrer ärgern, die meinendie straßen gehören ihnen.

    leute , wenn ihr so für die natur seit, warum benutzt ihr da keine züge, das wär wenigstens konzequent. so kann ich euch leider nicht ernst nehmen ??

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  2. Horst Welke schrieb:

    aber selber auf der autobahn fahren, am besten noch offen, ist ja schönes wetter.

    aber warum müssen die cabrio fahrer immer so über die bahn schleichen, habt ihr angst um eure dauerwellen, die sind da voll das verkehrshindernis.
    jedesmal muss ich mich gerade über diese sonntagsfahrer ärgern, die meinendie straßen gehören ihnen.

    leute , wenn ihr so für die natur seit, warum benutzt ihr da keine züge, das wär wenigstens konzequent. so kann ich euch leider nicht ernst nehmen ??


    Wir haben nun zur Genüge mitgekriegt, daß Du zum Thema LKW eine andere Meinung hast.

    Wir haben aber auch zur Genüge zur Kenntnis genommen, daß Du auf alles, was nicht in Dein Meinungsbild passt, postwendend persönlich wirst.

    Wir wissen nun auch zur Genüge, daß Du alles besser weißt und alles besser kannst. Du kannst besser fotografieren, filmen, schreiben und auch autofahren. Viel besser als der Rest der Welt.

    Und Du bist auch der Einzige, der sauber recherchiert.

    Wirklich, es ist bekannt. Es wird auch nicht noch bekannter, wenn Du es noch dreißigmal wiederholst.

    Um meine Dauerwelle mache ich mir übrigens genausowenig Sorgen wie Du um Deine ...

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  3. Ach so, für die Freunde des Prinzips "Wasch mich, aber mach mich nicht naß":

    Freunde von LKW-Karawanen bedenken bitte, daß die auch nicht gut für den "wunderschönen Nachtigallen-Gesang" sind.

    Was denn nun, hüh oder hott?

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  4. schon lustig irgendwie.....

    ps: ja ich hab endlich kapiert wie man kommentare schreibt bei dir, franz *g*

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  5. Hallo, Gerd,

    erst mal schön, daß Du "endlich" weißt, daß Du bei mir imer gerne zu Kommentierungen eingeladen bist (und nun auch weißt, wie's geht). ***smile***

    Du hast recht, es ist schon irgendwie lustig, det Janze. Wenn's nicht anderereits so ernst wäre, könnte ich auch ziemlich herzhaft drüber lachen.

    Ach was, ich tu's einfach.

    Viele Grüße
    Franz

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  6. Aber ich muss jetz noch was dazu sagen. Also zum Kommentarthema: Ich bin mir 100% sicher, dass das hier "früher" wirklich nur möglich war, wenn man irgendwo angemeldet ist (also Blogger, Blogspot etc.) und als "normaler" Internetnutzer nicht. Ich meine, ich bin doch nicht total doof...?! ;-)

    Und zum rest schmunzle ich nur etwas ;-)

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  7. Hallo, Gerd,

    Du hast schon recht: früher hatte ich anonyme Posts und welche mit Namen und ggf. URL nicht zugelassen, sondern nur Nutzer mit Google- oder Wordpress-Konto und Open ID freigegeben.

    Das habe ich geändert, weil ich niemanden on der Diskussion ausschließen will. Und auch keinen dazu zwingen, ein Blogger-Konto einzurichten.

    Was ich beibehalten habe (auch aus rechtlichen Gründen, wegen der sog. "Kommentarhaftung" in Deutschland, d.h. ich als Betreiber hafte auch für die Inhalte von Kommentaren) ist, daß ich explizit jeden Kommentar freigeben muß.

    Du bist also keineswegs total doof. ;-)

    Herzliche Grüße
    Franz

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  8. Interessant, daß nun ein "lieber Kollege", nachdem er mir die "Freundschaft gekündigt" hat, auf seinem Blog nachkarten und polemisieren muß.

    Es zeugt davon, wessen Geistes Kind er ist.

    Man kann auch sagen: Es ist schäbig und primitiv.

    Sorry, mein lieber "Ex-Freund", aber auf dieses Niveau lasse ich mich nicht ein.

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